Definition
Bei einer Überweisung weist ein Zahlungspflichtiger seine kontoführende Bank an, zu Lasten seines Girokontos, einem begünstigten Zahlungsempfänger einen bestimmten Betrag zu transferieren.
Hintergrund
Eine Überweisung ist ein zentrales Instrument des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Neben einer Überweisung kann ein Bankkunde auch Geldbeträge per Scheck, Wechsel, Lastschrift Kredit-, Debit- oder Chargekarte transferieren. Diese Bezahlvorgänge unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, dass bei einer Überweisung die Aktivität vom Schuldner ausgeht, während bei Scheck, Wechsel und Lastschrift der Zahlungsempfänger die Transaktion auslöst.
Historie
Die Geschichte des Zahlungsverkehrs geht bis auf die altbabylonische Zeit zurück. In jener Epoche konnte bei Banken bereits über Guthaben verfügt und Geld angewiesen werden. Im antiken Griechenland hiessen die Banken Trapeziten, die Zahlungsaufträge annahmen und ausführten. Die Römer nannten die Banken Argentarii, diese übermittelten Zahlungen an verschiedene Personen per Überweisung. Die erste Bank, die einen geregelten Giroverkehr anbot, war die Banco di San Giorgio in Genua Anfang des 15. Jahrhunderts. Daraufhin übernahmen italienische Banken wie zum Beispiel die Banco di Rialto oder die Banco Giro das Geschäftsmodell. Die Banco Giro trug erstmals das Wort „giro“ in ihrem Firmennamen und vergab darüber hinaus auch Kommunalkredite an die Stadt Venedig. Aufgrund der allseits umgreifenden „Münzverschlechterung“ wurde auch in Mitteleuropa das Buchgeld eingeführt. Die Hamburger Bank wurde Anfang des 17. Jahrhunderts eigens zum Zweck des Giroverkehrs gegründet. Diese Bank führte dafür sogar die Währung „Mark Banko“ ein. Die Reichsbank schuf Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland lokale Abrechnungsstellen, bei denen Banken ihre gegenseitigen Zahlungsverpflichtungen verrechneten. Damit entstand erstmals eine zentralisierte Struktur. Die Erfahrungen aus der Wirtschaftskrise 1907 in Deutschland führten dazu, den bargeldlosen Zahlungsverkehr weiter zu forcieren und so gleichzeitig die Geldversorgung der Wirtschaft zu verbessern.