Betongold scheint immun gegen Corona. Denn insgesamt hat sich der Immobilienmarkt als krisenresistent erwiesen. Obwohl die Leerstände im vergangenen Jahr etwas zugenommen haben, hat sich dies nicht negativ auf die eingenommenen Mieten ausgewirkt.

Allerdings konnte 2020 die Performance von Immobiliendirektanlagen nicht auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Swiss Property Benchmark des Beratungsunternehmens IAZI hervor. Die Performance beträgt per Ende Jahr 5,8 Prozent, nach 6,2 Prozent in 2019. Bei Geschäftsliegenschaften ging das Plus auf 4,5 Prozent (+5,2%) zurück. Wohnliegenschaften haben mit +6,7 Prozent (+7,1%) und gemischt genutzte Liegenschaften mit 6,0 Prozent (6,2%) besser abgeschlossen.

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Die Performance ergibt sich aus der Wertveränderung und der Netto-Cashflow-Rendite der Liegenschaften.

Diese Entwicklung sei wegen der Coronakrise mit Lockdowns und zahlreichen wirtschaftlichen Einschränkungen zu erwarten gewesen, wird Donato Scognamiglio, CEO der IAZI AG zitiert. Doch nach wie vor blieben Immobilien eine begehrte Anlage bei volatilen Aktienmärkten und einer unsicheren Wirtschaftsentwicklung.

Rückläufige Aufwertungen

2020 fielen die Aufwertungen geringer aus als 2019. Vor allem bei Geschäftsliegenschaften sei eine pragmatischere Haltung eingezogen, sagte Scognamiglio. Die Unternehmen wüssten noch nicht, wie viel Bürofläche sie in naher Zukunft benötigen würden, weil noch ein grosser Teil der Belegschaft im Homeoffice arbeite.

Insgesamt beträgt die Aufwertung 2020 +2,7 Prozent (+3,0%). Dabei erzielten Wohnliegenschaften noch ein Plus von 3,6 Prozent (+3,9%). Dagegen stagnierten gemischt genutzte Liegenschaften mit +3,0 Prozent. Geschäftsliegenschaften wurde noch um 1,4 Prozent (+1,9%) aufgewertet.

Rückläufig war auch die Netto-Cashflow-Rendite. Insgesamt beträgt dieser Wert noch 3,1 Prozent (+3,2%). Dabei war der Rückgang bei Geschäftsliegenschaften -0,3 Prozent, bei gemischt genutzten Liegenschaften -0,2 Prozent und bei Wohnliegenschaften nur -0.1 Prozent.

Die nicht realisierte Miete, unter der die Positionen Leerstand, Rabatte und Mietzinsausfälle summiert werden, beträgt bei Geschäftsliegenschaften 8 Prozent (6%) und bei gemischt genutzten Liegenschaften 6,4 Prozent (5,5%) an. Dagegen bleib der Wert bei Wohnliegenschaften stabil bei 4 Prozent.

Kantone Genf und Zürich besonders betroffen

Der Anteil der nicht realisierten Mieten ist bei Geschäftsliegenschaften in den Metropolitanregionen Genf mit 12,1 Prozent und in Zürich mit 7,1 Prozent relativ stark gestiegen. Auch dies sei nicht erstaunlich, sagt Sconamiglio. Dort konzentriere sich besonders das von Corona betroffene Wirtschaftsleben.

Doch trotz der starken Zunahme der nicht realisierten Mieten seien die effektiv erzielten Mieten kaum erodiert. Hier hätten die Covid-Hilfsmassnahmen eine stabilisierende Wirkung erzielt. Zudem schienen Immobilieneigentümer die Zeit der Lockdowns zu nutzen, um bei vor allem Geschäftsliegenschaften Sanierungen voranzutreiben.

(awp/mlo)