A little toddler in the garden, watering plants with can.

Rendite fürs Leben: Eltern erzählen, wie sie Geld für Kinder anlegen

Karen Merkel-Gyger
Von Karen Merkel-Gyger
am 27.12.2020 - 11:39 Uhr

Im Garten pflanzen ist konkret, Aktien kaufen abstrakt: Eltern suchen Wege, um für ihre Kindern komplexes Geldwissen erlebbar zu machen.

Quelle: Getty Images

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Wenn Eltern für ihre Kinder Aktien kaufen, geht es nicht um maximalen Profit. Im besten Fall nimmt der Nachwuchs mehr mit als eine satte Rendite.

Daniel und Imke Bernasconi*, Paula* (2): «Ich hoffe, ihr meine Faszination zu vermitteln»

«Ich investiere seit 15 Jahren an der Börse und glaube, dass es die richtige Möglichkeit ist, für die Zukunft vorzusorgen. Allein schon wegen des Zinseszinseffekts. Darum war klar, dass wir früh anfangen, für unsere Tochter Geld zu investieren. Auch um symbolisch das Versprechen an meine Tochter zu verdeutlichen, dass wir für sie sorgen, habe ich im Monat der Geburt ein ETF-Depot  für sie eröffnet, in das wir monatlich einzahlen.

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Wir haben uns entschieden, für sie in den MSCI World zu investieren. Klar, eine etwas langweilige Variante und von der Rendite her auch nicht die allerbeste, aber mir war wichtig, dass die Anlage wirklich solide ist, auch langfristig.

Wir haben die Social Responsibility Variante gewählt, um Firmen auszuschliessen, die zum Beispiel Waffen oder Zigaretten produzieren. Dann das sind nicht unbedingt die Firmen, die wir für die Zukunft unserer Tochter fördern wollen.

Ich merke, dass sich meine Haltung zu vielen Themen verändert, seit meine Tochter geboren wurde. Zum Beispiel bin ich eigentlich der Autofahrer schlechthin, aber fahre jetzt öfter Strecken mit dem Velo, der Umwelt zuliebe. Es gibt mir also ein gutes Gefühl, bei der Geldanlage für unsere Tochter auf nachhaltige Firmen zu setzen.

Der ETF läuft nicht auf ihren Namen, was meine Tochter mit dem Fonds nach ihrem 18. Geburtstag macht, ist aber ihre Entscheidung. Natürlich hoffe ich, dass wir ihr so viel finanzielle Vernunft weitergeben können, dass sie sagt: «Ich nehme einen kleinen Teil und mit dem Rest spare ich weiter.» Aber wenn sie es komplett ausgeben möchte, darf sie das auch.

Ich kann mich noch daran erinnern, mit acht oder zehn Jahren ist mir bei einem Besuch im Restaurant bewusst geworden, dass wir bei den Preisen für das Essen nicht nur die Lebensmittel bezahlen, sondern den Service, die Miete für das Lokal und alles weitere. Das hat mich fasziniert, dass hinter einer Selbstständigkeit ein ganzer Apparat dahinter steckt. Meine Hoffnung ist, ihr diese Faszination zu vermitteln.»

*Namen geändert

Dieser Artikel wurde das erste Mal am 31. Juli 2020 publiziert.