In St. Moritz standen vergangenen Dezember mehr als 50 luxuriöse Ferienwohnungen zum Verkauf, nicht wenige schon seit mehr als einem Jahr (BILANZ 23/2012). Ein Blick in die Angebotsdatenbanken zeigt: Viele der damals angebotenen Liegenschaften im Luxussegment stehen immer noch zum Verkauf, und es sind noch mehr auf den Markt gekommen. Bei Ferienimmobilien zwischen einer und fünf Millionen Franken Kaufpreis herrscht Stillstand. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Auswertung der Beratungsfirma Wüest & Partner für die Zeitung «Nordwestschweiz».
Demnach sind in den Schweizer Tourismusgemeinden 7863 Ferienwohnungen im Angebot, davon 5600 in den Bergregionen. Gesamthaft sind es Liegenschaften im Wert von 4,2 Milliarden Franken. Viele geben der Zweitwohnungs-Initiative die Schuld, die potenzielle Käufer verunsichere. Andere Gründe: das Wegbleiben der Steuerflucht-Kundschaft und der hohe Franken. Immobilienexperten der UBS sehen ein klar erkennbares Überangebot, das in gewissen Regionen erst «in fünf bis zehn Jahren» absorbiert werden könne. Seit 2003 hat sich das Angebot an Zweitwohnungen verdreifacht. Die Preise explodierten. Tempi passati. Der Kunde wird König.