Die Risiken für die Unabhängigkeit der Zentralbanken sind laut SNB-Präsident Thomas Jordan real und präsent. Das gelte auch für die Schweiz. Für Zentralbanken sei ihre Unabhängigkeit jedoch unverzichtbar.
Um ihrer zentralen Aufgabe nachzukommen, nämlich die Inflation im Zaum zu halten, müssten die Zinsen in nächster Zeit weiter angehoben werden, erklärte Jordan. Eine langfristig hohe Teuerungsrate wäre eine Katastrophe, warnte er.
Die Unabhängigkeit der Schweizerischen Nationalbank sei nicht bloss Selbstzweck, sagte Jordan am Dienstag laut Redetext am Peterson Institute in Washington DC. Sie sei unverzichtbar als Mittel zur Erfüllung ihres Mandats und im Gesamtinteresse der Gesellschaft.
«Diese Unabhängigkeit gilt es zu verteidigen»
«Diese Unabhängigkeit gilt es zu verteidigen», sagte Jordan. Und die Zentralbanken müssten sich ihrer Unabhängigkeit und des ihnen entgegengebrachten Vertrauens auch als würdig erweisen.
Vorstösse aus der Politik, die von der SNB eine direkte Finanzierung von Staatsausgaben fordern, haben Hochkonjunktur. Laut einer im Frühling 2022 lancierten Volksinitiative etwa sollen Notenbankgelder die Altersvorsorge subventionieren.
Die Sammelfrist für die Volksinitiative «Nationalbankgewinne für eine starke AHV» dauert bis November 2023. Hinter dem Begehren steht der Schweizerische Gewerkschaftsbund.
(AWP/Bloomberg/Ink)