Der Dollar verliert weiter an Wert: Kostete die US-Währung vor einem Jahr noch einen Franken, sind es heute nur knapp unter 90 Rappen – so wenig wie zuletzt vor fünf Jahren, als die SNB den Euro-Mindestkurs aufhob.

Auch der Euro hat in den vergangenen Wochen vom schwächelnden Dollar profitiert und sich in Richtung 1,20 Dollar vorgearbeitet. Nun erreicht die europäische Gemeinschaftswährung zum Dollar einen Höchststand seit über zwei Jahren: Ein Dollar kostet derzeit 83 Cent.

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Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fällt 0,1 Prozent auf 91,707 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit April 2018. Damit ist der Index seit dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar 2017 um mehr als 7 Prozent gefallen. 

Lockere Geldpolitik der Fed

Grund der Dollar-Schwäche ist vor allem die lockere Geldpolitik der Fed. Die Aussicht auf eine baldige Überwindung der Coronakrise sowie auf weitere Unterstützungsmassnahmen der US-Notenbank setzen dem Dollar weiter zu.

Dollar zu Franken
Quelle: Google

«Wir erwarten, dass der US-Dollar seinen Zenit überschritten hat, während Währungen von Ländern mit hohen Leistungsbilanzüberschüssen, attraktiver Realverzinsung und steigenden Investitionen aus dem Ausland aufwerten dürften», schreibt Burkhard Varnholt, der CIO von Credit Suisse. 

US-Wahlergebnis bringt keine Trendwende

Währungsexperten rechnen damit, dass der Dollar seinen Abwärtstrend im kommenden Jahr weiter fortsetzen wird. So erwartet die Citigroup, dass die US-Währung 2021 sogar um bis zu 20 Prozent nachgeben könnte, wenn die ersten Corona-Impfstoffe für grössere Bevölkerungsteile verfügbar sein werden. 

Auch nach den US-Wahlen hat sich der Abwärtstrend nicht gedreht. Eine Biden-Regierung wird das Konjunkturpaket zur Bekämpfung der Corona-Krise noch vergrössern. Und höhere Staatsausgaben und ein grösseres Haushaltsdefizit – so die Erwartung – würden den Dollar wahrscheinlich noch ein weiter schwächen. 

(mlo)