Blick in den Rückspiegel
Nein, langweilig war es für die rund 3’300 Mitarbeitenden der Allianz Suisse im vergangenen Jahr ganz sicher nicht. Das lag nicht nur an den organisatorischen Veränderungen, welche die Mitarbeitenden im Rahmen einer Neustrukturierung beschäftigten. Auch sonst war viel geboten am Hauptsitz in Wallisellen. Aber der Reihe nach: Zunächst erhielt die Allianz die begehrte Auszeichnung «Great Place to Work» und belegte als bester Versicherer Rang 9 bei den «Best Large Workplaces» in der Schweiz - ein Prestigeerfolg.
Zudem wurde ein umfassendes Kundenzufriedenheitsprogramm lanciert, um die Kundenzentrierung an allen Touchpoints, Produkten und Services zu fördern und weiterzuentwickeln. Die Zahl 13 war für die Schweizer Tochtergesellschaft des Versicherungsriesen übrigens eine Glückszahl: denn sie stand im vielbeachteten Pensionskassenrating von Weibel Hess & Partner ebenso oft in Folge auf dem 1. Rang für die «höchste Verzinsung über 10 Jahre».
Besondere Highlights
Mit den Olympischen Spielen in Paris folgte ein sportliches Highlight, schliesslich war die Allianz als weltweite Versicherungspartnerin mittendrin statt nur dabei - und präsentierte den olympischen Geist und angesagte Sportarten, unterstützt von Schweizer Spitzensportlern, an zahlreichen Roadshows in der Schweiz. Die eigene Bekanntheit steigern will die Allianz Suisse hierzulande auch mit der neuen Markenkampagne «Offensichtlich Allianz versichert», die im Oktober startete. Eine Reminiszenz an den kultigen Slogan von 1958 «Hoffentlich Allianz versichert».
Blick nach vorn
Dass die Allianz mit der neuen Kampagne an die legendären Werbeerfolge im deutschsprachigen Raum anknüpfen kann, wäre wohl etwas zu viel der guten Hoffnung. Unter CEO Ruedi Kubat setzte sie sich nach Jahren mediokren Wachstums aber ehrgeizige Ziele, vor allem was das Kunden- und Prämienwachstum anbelangt.
Die Massnahmen scheinen zu greifen: So konnte das Neugeschäft nach eigenen Angaben in allen Kanälen signifikant gesteigert werden. Und trotz der zahlreichen Unwetter ist die Allianz Suisse mit einer Combined Ratio von unter 89 Prozent weiterhin sehr profitabel unterwegs.
Kubat hinterlässt nach seinem überraschenden Wechsel zur Allianz Leben nach Deutschland (HZ Insurance berichtete) seiner Nachfolgerin Laura Gersch also ein bestelltes Feld - das sie mit Unterstützung der ebenfalls neu in die Geschäftsleitung aufgerückten Eigengewächse Remo Cavegn (CFO) und Gregor Huber (Leiter P&C und CUO) weiterhin beackern kann. Beide kennen das Unternehmen als langjährige Führungskräfte bestens.
Gersch ist die erste Frau an der Spitze der Allianz Suisse - mit ihr ist die sechsköpfige Geschäftsleitung nun ausgeglichen besetzt. Ein Novum unter den grossen Schweizer Versicherungsgesellschaften. Die Allianz geht die künftigen Herausforderungen also mit einer grossen Portion Kontinuität und mehr Frauenpower an. Der eingeschlagene Weg soll unter der neuformierten Geschäftsleitung fortgesetzt werden, der Fokus liegt weiter auf Neukundenwachstum und Modernisierung der technologischen Basis. Damit soll es gelingen, verloren gegangenes Terrain wieder zurückzuholen.