Herr Laffely, die Vaudoise hat in den letzten Jahren ihre Präsenz in der Deutschschweiz durch die Eröffnung neuer Agenturen, beispielsweise in Dietikon, ausgebaut. Wie bewerten Sie den Erfolg dieser Expansionsstrategie, und welche weiteren Schritte sind in dieser Region geplant?

Die Vaudoise ist seit über hundert Jahren in der Deutschschweiz präsent. Vor zwei Jahren haben wir entschieden, die langfristige Entwicklung in der Deutschschweiz anzukurbeln. Wir haben und werden auch in Zukunft weitere neue Agenturen eröffnen. Auch haben wir diverse Marketing- und Kommunikationskampagnen zur Steigerung unseres Bekanntheitsgrads in der Region ergriffen.

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Diese Zertifizierung spiegelt das Vertrauen und die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden wider.

Jean-Daniel Laffely, CEO Vaudoise.

Dazu zählt auch eine verstärkte Präsenz bei den regionalen und nationalen Brokern sowie die Entwicklung unserer Beratungskapazitäten mit deutlichem Mehrwert für KMU und den Vorsorgebereich. Angesichts des Wachstums und des Einflusses auf unsere Bekanntheit sind wir mit der Entwicklung zufrieden.

 

Im Jahr 2023 wurde die Vaudoise als «Great Place to Work» ausgezeichnet. Welche konkreten Massnahmen haben zu dieser Anerkennung geführt, und wie planen Sie, dieses positive Arbeitsumfeld langfristig zu erhalten?

Die Great-Place-to-Work-Zertifizierung spiegelt das Vertrauen und die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden wider. Diese Wertschätzung ergibt sich aus mehreren konkreten Massnahmen, die wir eingeführt haben. Da wäre die starke Unternehmenskultur, die auf Vertrauen und Zusammenarbeit beruht: Die Vaudoise fördert ein Umfeld, in dem die Mitarbeitenden sich persönlich und beruflich weiterentwickeln können. Dabei stützen wir uns auf unsere Werte nah, vertrauenswürdig, menschlich und proaktiv.

Die Vaudoise hat ausserdem einen strategischen Rahmen für Nachhaltigkeit definiert, der auf vier Säulen beruht. Eine diese Säulen umfasst unser Engagement als motivierender Arbeitgeber mit konkreten Massnahmen zur Förderung eines gesunden und nachhaltigen Arbeitsumfelds. Dazu gehören Arbeitsplätze mit modernen und anpassbaren Geräten, Angebote zu Sport und Kultur, Flexibilität, ein aktives Ohr für die Mitarbeitenden oder die Möglichkeit, an Freiwilligentagen teilzunehmen.

Um dieses positive Arbeitsumfeld nachhaltig zu erhalten, holen wir regelmässig Feedback von unseren Mitarbeitenden ein.

Jean-Daniel Laffely, CEO Vaudoise.

Die Vaudoise hat darüber hinaus Initiativen ergriffen, um die berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeitenden zu fördern und zu würdigen und so ihr Engagement und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu erhöhen. Dazu gehören unter anderem Ausbildungsangebote, Coachingprogramme, Mentoring und Möglichkeiten für die interne Weiterentwicklung. Um dieses positive Arbeitsumfeld nachhaltig zu erhalten, holen wir regelmässig Feedback von unseren Mitarbeitenden ein, um auf ihre Bedürfnisse einzugehen und interne Praktiken anzupassen. Wir bieten Weiterbildungen an, die insbesondere auf die notwendigen künftigen Kompetenzen und Karriereaussichten innerhalb der Vaudoise zielen. Und wir verfolgen eine flexible Arbeitspolitik. So setzen wir uns verstärkt dafür ein, das physische und psychische Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern.

Die Vaudoise hat angekündigt, jährlich zwei neue Agenturen in der Deutschschweiz zu eröffnen, um die physische Präsenz und Bekanntheit zu steigern. Wie hat sich diese Strategie auf das Prämienvolumen und die Kundenbindung ausgewirkt?

Wir beobachten eine positive Auswirkung der Agentureröffnungen und der Stärkung der Kundennähe. Damit können wir das Wachstum unserer Gruppe allgemein und insbesondere in dieser Region fördern. Heute erzielen wir über 40 Prozent unseres Umsatzes in der Deutschschweiz. Mit der verstärkten Kundennähe können wir auch unser Wachstum im B2B-Bereich ankurbeln. Hierbei handelt es sich um regionale und nationale Broker, die in der Deutschschweiz aktiv sind. Das steigert unseren Bekanntheitsgrad.

In einer Zeit, in der viele Versicherer sich wieder verstärkt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, hat die Vaudoise 20 Prozent des Aktienkapitals des Start-ups Newco übernommen, das digitale Lösungen für Firmengründungen anbietet. Welche strategische Bedeutung hat diese Beteiligung für Ihr Kerngeschäft, und wie stellen Sie sicher, dass solche Investitionen Ihre Hauptaktivitäten stärken, statt davon abzulenken?

Wie bereits an der Pressekonferenz erwähnt, wählen wir Investitionen sorgfältig aus. Wir waren in der Vergangenheit bereits vorsichtig und verfolgen diese Strategie weiter. Ausserdem haben wir die bei weitem grössten versicherungsfremden Investitionen in reife Unternehmen getätigt, die in der Immobilienverwaltung für Dritte und in der Beratung für Vorsorgeeinrichtungen aktiv sind.

Seit 2012 haben wir so insgesamt circa 440 Millionen Franken an unsere Kundinnen und Kunden weitergegeben.

Jean-Daniel Laffely, CEO Vaudoise.

Diese Investitionen entsprechen rund 10 Prozent des Gewinns 2024 der Gruppe. Zu Newco: Wir haben 2022 eine moderate Investition getätigt, um die Entwicklung dieses Jungunternehmens in der Deutschschweiz zu fördern. Das Geschäftsmodell ist interessant, da es Unternehmensgründungen zu moderatem Preis bezweckt. Das stärkt die Nähe zu Kundinnen und Kunden, die zu unserer Zielgruppe gehören.

Trotz eines moderaten Gewinnanstiegs im Jahr 2023 plant die Vaudoise, die Dividende zu erhöhen und 37 Millionen Franken in Form von Prämienrabatten an die Kunden weiterzugeben. Wie stellen Sie sicher, dass solche finanziellen Entscheidungen nachhaltig sind und die finanzielle Stabilität des Unternehmens nicht beeinträchtigen?

Das gehört zu unserer Strategie. Unsere Ausschüttungsquote liegt bei fast 50 Prozent. Darin enthalten sind die Dividenden auf Aktien sowie die Gewinnweitergabe an unsere Privat- und Unternehmenskundschaft mit einer Haftpflicht-/Sachversicherung ab dem 1. Juli 2025 während eines Jahres. Seit 2012 haben wir so insgesamt zirka 440 Millionen Franken an unsere Kundinnen und Kunden in den erwähnten Branchen und in der Motorfahrzeugversicherung weitergegeben. Die Gewinnweitergabe basiert auf unseren Ergebnissen und stammt in keiner Weise aus unserem soliden Eigenkapital. Wir entscheiden also jährlich über Dividenden und Gewinnweitergabe je nach veröffentlichtem Ergebnis – und die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass wir seit über zehn Jahren unsere Gewinnweitergabe umsetzen können.

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