Globale Erwärmung, geopolitische Spannungen, künstliche Intelligenz: Viele Risiken folgen nicht mehr aufeinander, sondern finden gleichzeitig statt. Das ist das Fazit der zehnten Auflage des «Axa Future Risk Reports», für den die Meinungen von rund 3’500 Risikoexpertinnen und -experten in 50 Ländern sowie in einer repräsentativen Stichprobe von 20’000 Personen in 15 Ländern eingeholt wurden.
Klimawandel und Cyberrisiken führen das Feld an
An der Spitze rangiert wie bereits im Vorjahr die Furcht vor dem Klimawandel. Erstmals wird die globale Erwärmung laut Axa-Studie aber nicht nur von den Expertinnen und Experten als grösstes Risiko eingestuft, sondern auch von der befragten Bevölkerung in allen Regionen. Weiter auf dem Vormarsch ist auch die Angst vor Cyberkriminalität, die vom 3. auf den 2. Platz vorrückte. Fast 90 Prozent der Expertinnen und Experten halten das Risiko eines massiven Cyberangriffs auf globaler Ebene für signifikant. Cyber-Angriffe, Datenschutzverletzungen und Identitätsdiebstahl bedrohen laut Axa die Volkswirtschaften, wichtige Dienstleistungen und die internationale Stabilität. Eng damit verbunden sind die globalen Spannungen, die weltweit zunehmen. Die geopolitische Instabilität behält folgerichtig ihren Platz in den Top 3 der meistgenannten Risiken.
Künstliche Intelligenz wird als Bedrohung wahrgenommen
Grösster Aufsteiger im Axa-Ranking sind die Risiken im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz und Big Data, die bei Expertinnen und Experten einen Sprung vom 14. auf den 4. Rang machten. Rund zwei Drittel von ihnen (64 Prozent) und 70 Prozent der befragten Bevölkerung sind sogar der Meinung, dass die KI-Forschung gestoppt werden sollte. Sie sehen in der künstlichen Intelligenz zum Teil eine existenzielle Bedrohung der Menschheit. Eine grosse Mehrheit vertrat zudem die Meinung, dass öffentliche Behörden völlig unvorbereitet auf die Auswirkungen dieses Risikos sind. So sprach sich fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) für eine stärkere Regulierung in diesem Bereich aus.
Versicherer spielen wichtige Rolle bei Risikobegrenzung
Trotz Polykrise bringt der Axa-Report aber auch positive Aspekte zum Vorschein: Das Vertrauen in die verschiedenen Akteure zur Begrenzung der Folgen neuer globaler Krisen nimmt allen Unkenrufen zum Trotz zu. Vor allem der Wissenschaft bringen sowohl die Expertinnen und Experten (84 Prozent), als auch die Bevölkerung (70 Prozent) grosses Vertrauen entgegen. Das gleiche gilt für Unternehmen, denen offensichtlich innovative Lösungen zur Eindämmung der Risiken zugetraut werden. Einen grossen Vertrauensvorschuss erhält die Versicherungswirtschaft: Ihr trauen 93 Prozent der Expertinnen und Experten und 74 Prozent der Bevölkerung zu, dass sie eine wichtige Rolle bei der Begrenzung der Auswirkungen künftiger Risiken spielt.