Die AHV schloss das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umlagegewinn von 880 (Vorjahr: 579) Millionen Franken ab. Dies schrieb Compenswiss, der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO am Donnerstag. Hauptgrund sei die Zusatzfinanzierung der AHV mit rund zwei Milliarden Franken pro Jahr, die die Stimmenden 2019 an der Urne guthiessen.

Anlagen bringen Geld

Positiv war auch das Anlageergebnis des AHV-Ausgleichsfonds mit knapp 1,7 (Vorjahr: 1,3) Milliarden Franken. Hintergrund davon sei eine starke nationale und internationale wirtschaftliche Erholung im vergangenen Jahr, hiess es in der Mitteilung.

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Höher als im Vorjahr war auch der Betriebsgewinn der AHV. Er lag 2021 bei 2,6 Milliarden Franken gegenüber 1,9 Milliarden Franken im Vorjahr. Die Schuldzinsen der IV an die AHV betrugen in beiden Jahren 51 Millionen Franken; der Zinssatz lag unverändert bei 0,5 Prozent, und die geschuldete Summe blieb bei 10,3 Milliarden Franken.

Die IV selbst schrieb nach 2020 erneut rote Zahlen, und dies, obwohl die Erträge im Vorjahresvergleich stärker stiegen als die Aufwendungen. Das Anlageergebnis von 159 (Vorjahr: 164) Millionen Franken vermochte den Verlust nicht zu decken. Die IV verbuchte einen Umlageverlust von 366 (Vorjahr: minus 431) Millionen Franken.

Der Betriebsverlust der IV betrug 207 (Vorjahr: 267) Millionen Franken. Wie schon im Vorjahr konnte die IV damit ihre Schulden bei der AHV nicht weiter abbauen. Seit der Einführung des IV-Fonds im Jahr 2011 konnte die IV der AHV Schulden in Höhe von rund 4,7 Milliarden Franken zurückzahlen.

Schwarze Zahlen für EO

Die Erwerbsersatzordnung (EO) schrieb schwarze Zahlen. Ihr Umlageergebnis belief sich auf 165 (Vorjahr: 134) Millionen Franken, der Betriebsgewinn auf 231 (Vorjahr: 184) Millionen Franken. Den Ausschlag dafür gab die gute Performance der Finanzanlagen. Sie brachten für die EO 66 (Vorjahr: 50) Millionen Franken ein.

Der Ertrag der EO stieg um 14,5 Prozent und ist laut Compenswiss zum grössten Teil auf höhere Beitragssätze für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zurückzuführen; diese wurden Anfang 2021 von 0,45 auf 0,50 Prozent erhöht. Die Beiträge von Angestellten und Arbeitgebern an AHV und IV stiegen 2021 um 2,9 Prozent.

"Sorgenkind" AHV

Das von Compenswiss erzielte Anlageergebnis lag 2021 bei 5,28 Prozent. Das sei insgesamt "gut" und liege leicht über der Rendite des Vorjahres, sagte im Februar Compenswiss-Verwaltungsratspräsident Manuel Leuthold vor den Medien. Grund seien der Wirtschaftsaufschwung und die steigenden Börsenkurse.

Leuthold nannte die AHV ein "Sorgenkind". Werde nichts getan, sei die Kasse in den Jahren 2034/2035 leer. Auch mit der vom Parlament im vergangenen Dezember verabschiedeten und mit einem Referendum von Links bekämpften AHV-Reform werde das Sozialwerk mittelfristig rote Zahlen schreiben. Man gewinne aber sechs bis sieben Jahre.

Ende 2021 lag das gesamte Vermögen von Compenswiss bei rund 40,9 Milliarden Franken - im Vorjahr waren es 38,6 Milliarden Franken. Auf die AHV entfielen rund 35,9, auf die IV rund 3,6 und auf die EO rund 1,4 Milliarden Franken. (sda/hzi/kbo)