Immobilien sind ein erheblicher Vermögenswert und fehlen entsprechend in keinem professionell betreuten Anlage-Portfolio. Ganz besonders gilt dies national wie auch global für die der Versicherungskonzerne. Sie sind neben Staatsfonds und Verwaltern von Pensionskassengeldern die grössten Investoren im Immobilienmarkt. Zu den wichtigsten Gründen für die Milliarden-Investitionen in das «Betongold» zählen das allgemeine Tiefzinsumfeld, die hohen Erträge und das geringere Rendite-Risiko-Profil als bei Staatsanleihen.
Grösster Schweizer Immobilienbesitzer
Die deutsche Allianz war 2019 mit Liegenschaften im Wert von 72,4 Milliarden Dollar mit Abstand die weltweite Nummer eins eines von der Finanzplattform IPE Real Assets jährlich erhobenen Rankings. Hinter Axa (6) und Generali (11) folgt auf Platz 13 mit Swiss Life der erste Schweizer Versicherungskonzern. Swiss Life verwaltete 2019 Vermögen in Immobilien im Wert von 29,3 Milliarden Dollar. Sie hält das grösste private Immobilienportfolio der Schweiz, wobei sich von den über 1300 Liegenschaften gut 80 Prozent in städtischen Lagen befinden. Bewirtschaftet werden die Immobilien von der Swiss-Life-Tochtergesellschaft Livit.
Für den heimischen Markt legt Swiss Life den Fokus auf den Erwerb von Wohn- und Gewerbeliegenschaften, aber auch auf den Zukauf neuer Entwicklungsareale. Daneben investiert der Konzern auch in Zukunftssegmente mit Wachstumspotenzial wie Gesundheitsimmobilien, Studentenwohnheime und Coworking-Spaces.
Stabile Kapitalanlage in schwierigen Zeiten
Seit Jahrzehnten ist auch die Zurich Insurance Group eine der grössten Immobilieninvestorinnen der Schweiz. Im Ranking von IPE Real Assets bedeuteten 12,1 Milliarden Dollar 2019 Rang 34 weltweit. Und Zurich setzt als Investorin auch weiter auf die Anlageklasse Immobilien: Die Allokation ist geprägt von Wohnnutzungen. Zurich investiert auch in Geschäfts- und Wohnliegenschaften. Risiken sollen durch eine stete Optimierung des Portfolios, die Erneuerung der Liegenschaften und eine möglichst permanente Vermietung minimiert werden. «Die Erträge sind weitestgehend stabil und dürften von der Corona-Krise während der nächsten Jahre kaum betroffen sein», so Zurich in einer Stellungnahme.
Ein weiterer grosser Player unter den Versicherungen im Schweizer Immobilienmarkt ist Axa Investment Managers Schweiz, die das Immobilienportfolio der Axa Schweiz sowie die Immobilienanlagen der Axa Anlagestiftung und der Axa Immovation Immobilienfonds in der Höhe von über 15,5 Milliarden Franken verwalten. Und auch die Baloise Group zählt mit über 13’600 Wohnungen, 1350 Büro- und Gewerbelokalen, 650 Ladenlokalen und 18’400 Nebenobjekten zu den grössten Immobilienanbietern des Landes.
1. Allianz Real Estate: 72,4 Mrd. Dollar
2. China Investment Corp.: 52,9 Mrd. Dollar
3. Abu Dhabi Inv. Authority: 51,2 Mrd. Dollar
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13. Swiss Life: 29,3 Mrd. Dollar
34. Zurich Insurance Group: 12,1 Mrd. Dollar
63. Migros: 6,0 Mrd. Dollar
66. Kanton Zürich: 5,7 Mrd. Dollar
90. ASGA Pensionskasse: 3,8 Mrd. Dollar
(Quelle: IPE Real Assets)
Bereits jetzt die Nummer eins, will die deutsche Allianz mittels einer firmeninternen Fusion den weltweit führenden Immobilienmanager schaffen. Die Immobiliensparte Allianz Real Estate soll mit der US-Vermögensverwaltungstochter Pimco zusammengeschlossen werden. Die neue Einheit soll Immobilieninvestments im Wert von mehr als 100 Milliarden Euro in Europa, den USA und dem asiatisch-pazifischen Raum verwalten. Der Münchner Konzern will mit dem Zusammenschluss seine Position bei sogenannten alternativen Investitionen stärken.