Neun, sieben, vier und zweieinhalb – bei diesen Zahlen handelt es sich nicht etwa um Kennzahlen eines Unternehmens, das Andrea Schneider als Kunde betreut, sondern um das Alter ihrer vier Kinder. Und diese waren riesig stolz auf ihr Mami, als sie Mitte Juni die Urkunde, die sie als Finanzberaterin des Jahres erhalten hatte, mit nach Hause brachte. «Ich habe zwar bereits die Finanzberater-Ausbildung als Beste abgeschlossen, trotzdem war es ein komisches Gefühl, schon wieder auf dem Podest zu stehen», schmunzelt die Solothurnerin.
«Es ist ein Privileg, Familie und Beruf verbinden zu können.»
Im Gespräch mit der aufgestellten jungen Frau wird schnell klar, dass es primär die Freude ist, die sie zu Höchstleistungen antreibt, und nicht der Ehrgeiz. «Den Kindern erkläre ich zwar, dass ich als Finanzberaterin etwas mit Zahlen mache, doch eigentlich mache ich auch ganz viel mit Menschen», sinniert sie. Und genau diese Kombination sei es, die ihr Spass mache und sie nun schon seit fast zwanzig Jahren in der Finanzberatung tätig sein lasse.
Faszination Finanzplanung
Während der Schulzeit wollte Andrea Schneider eigentlich Lehrerin werden. Nach zwei Jahren in der Bezirksschule und drei Jahren in der Kantonsschule entschied sie sich aber für eine KV-Lehre, weil ihr dies eine gute Grundlage schien, um später noch möglichst viele Optionen zu haben. Nach dem Lehrabschluss absolvierte sie die Vollzeit-BMS, bevor sie schliesslich bei Watermarks, dem Unternehmen ihres Vaters, einstieg. «Er hat das Unternehmen vor rund 30 Jahren gegründet, und seine Faszination für die Finanzplanung und -beratung ist wohl auf mich übergeschwappt.» Es sei vor allem die Breite, die sie an ihrer Arbeit liebe, sowie die Tatsache, dass das Unternehmen über viele Stammkunden verfüge, von denen ihr Vater teilweise bereits die zweite Generation betreue. «Ich fühle mich in allen Bereichen, die wir anbieten, wohl; am allerliebsten mache ich aber Vorsorge- und Finanzplanungen, aber auch die Versicherungsberatung, die Treuhandarbeiten und das Thema Nachfolgelösungen fordern mich positiv heraus.»
Nachfolge mit Ansage
Letzteres erlebt sie derzeit aus erster Hand, denn die Watermarks-interne Nachfolgeplanung war der Hauptgrund dafür, dass sie sich Ende 2020 für den Lehrgang zur Finanzberaterin angemeldet hatte. «Weil Watermarks auch Maklertätigkeiten ausübt, ist mein Vater bei der Finma akkreditiert», erklärt Andrea Schneider. Da er langsam, aber sicher etwas kürzertreten möchte und seine Tochter als Nachfolgerin nominiert hat, strebt auch sie die Finma-Akkreditierung an. Bereits kurz nach dem Ausbildungsstart im Januar 2021, der Corona-bedingt online erfolgte, war ihr aber klar, dass die Kurse kein reines Mittel zum Zweck für sie sind, sondern viel umsetzbares Fachwissen für den Alltag mit den Kunden liefern. «Toll war es auch, als wir uns für die Module ab dem Sommer live trafen. Der Austausch untereinander war noch einmal auf eine ganz andere Art lehrreich.»
Wechsel vom Innen- zum Aussendienst
Aus diesem Grund hat sie sich entschlossen, den Lehrgang zur Finanzplanerin direkt anzuhängen. Nach dessen Abschluss in diesen Tagen wird sie bei Watermarks sukzessive vom Innendienst in den Aussendienst, sprich in die direkte Kundenberatung wechseln. «Das alles ist natürlich nur dank der unermüdlichen Unterstützung meines Mannes und der Hilfe meiner Eltern möglich», betont sie. Ersterer ist als selbstständiger Landschaftsgärtner beruflich sehr flexibel und übernimmt zusammen mit seinen Schwiegereltern die Kinderbetreuung, wenn Andrea Schneider für Watermarks tätig ist. «Zudem hat mein Vater ein solides Unternehmen aufgebaut, auch das ist nicht selbstverständlich.» Mühe damit, dass Familie und Arbeit so nahe beieinanderliegen, hat Andrea Schneider keine. «Im Gegenteil: Es ist ein Privileg, beides verbinden zu können.»
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