Eine überparteiliche «Frauenallianz» hat am Montag für ein Ja zur Volksabstimmung über die AHV-Reform vom 25. September geworben. Neben der vorgesehenen Erhöhung des Frauenrentenalters brauche es aber auch Massnahmen, um die Situation von Frauen etwa bei der beruflichen Vorsorge zu verbessern, forderten verschiedene Sprecherinnen.

AHV stabilisieren

Mit der Reform AHV 21 gelinge es, die AHV zu stabilisieren und das Renten-Niveau zu halten, hiess es in der Mitteilung der Frauenallianz von Montag. Und weil die Reform nicht nur eine Harmonisierung des Frauenrentenalters auf 65, sondern auch Kompensationsmassnahmen für Frauen der Übergangsgeneration vorsehe, setze sich die Frauenallianz «überzeugt» für ein Ja zur AHV 21 ein.

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Gleichstellung ist keine Einbahnstrasse

Allerdings betonten die Vertreterinnen von SVP, FDP, GLP, Mitte und EVP vor den Medien auch, dass es auch auf anderer Ebene Reformen brauche. «Gleichstellung ist keine Einbahnstrasse», sagte etwa GLP-Nationalrätin Kathrin Bertschy laut Redetext. Man erwarte substantielle Verbesserungen in der Ermöglichung der Erwerbstätigkeit, die Durchsetzung gleichen Lohns für gleiche Arbeit und eine bessere Versicherung der oft tiefen Fraueneinkommen in der beruflichen Vorsorge.

Koordinationsabzug soll weg

Mehrere Sprecherinnen betonten etwa, dass die aktuelle Regelung bei den Pensionskassen der Lebensrealität vieler Frauen zu wenig Rechnung trage. Dies insbesondere, weil kleine Einkommen und Teilzeitarbeit aufgrund des hohen Koordinationsabzuges nur unzureichend versichert seien. FDP-Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher forderte deshalb, dass der Koordinationsabzug gesenkt, ganz abgeschafft oder durch einen prozentualen Koordinationsabzug ersetzt werde.

Doch auch bei den Rahmenbedingungen für die frühkindliche Betreuung orteten die Sprecherinnen Verbesserungspotenzial. Eine erschwingliche und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung würde helfen, damit Frauen stärker im Erwerb bleiben und somit auch im Alter besser abgesichert seien, sagte etwa Christian Bachmann-Roth, Präsidentin der Mitte-Frauen laut Mitteilung.

Linke gegen AHV-Reform

Zur Reform AHV 21 gehört neben einer Angleichung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre auch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozentpunkte. Frauen der Übergangsgeneration würden bei Annahme der Reform mit einem lebenslangen Rentenzuschlag zwischen 12 und 160 Franken pro Monat entschädigt.

Gewerkschaften und linke Parteien haben gegen die AHV-Reform das Referendum ergriffen. Die AHV solle nicht auf Kosten der Frauen saniert werden, die ohnehin schon weniger als Männer verdienten und bei den Renten benachteiligt würden, argumentieren die Gegnerinnen und Gegner der Reform. (awp/hzi/sec)