«Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück.» Diese Maxime steht für Sabine Bollmann, Head of Legal & Corporate Affairs bei Generali Schweiz, sowohl geschäftlich wie privat an oberster Stelle. «Fairness und Respekt sind mir in allen Bereichen sehr wichtig. Ich mag es nicht, wenn man mir etwas vorgaukelt oder unehrlich ist.» Das sei für sie ein No-Go und hinderlich, um Mitarbeitende zu fördern und zu fordern. «Das Team merkt schnell, wenn man selbst nicht glaubwürdig und authentisch ist», sagt die feinfühlige Juristin. 

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Sie arbeitet gerne mit Menschen zusammen, die offen, flexibel und zielstrebig sind, denn gerade in ihrer Position sind diese Fähigkeiten unabdingbar. «Ich arbeite mit verschiedensten Stakeholdern zusammen und je nach Situation müssen innert kürzester Zeit Entscheide gefällt oder Massnahmen geändert werden. Wer strikt und stur der eigenen Agenda folgen will, fällt aus dem Konzept und kommt unter die Räder, wenn der Tag nicht genau wie geplant abläuft», ist sie überzeugt. 

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Die gebürtige Zugerin segelte schon mehrfach hart am Wind und erlebte in ihren zehn Jahren bei Generali, wo sie als Legal Counsel startete, auch turbulente Zeiten. «Mit einem unterdotierten Team standen wir unter anderem der steigenden Flut regulatorischer Anforderungen gegenüber, die uns nicht nur forderten, sondern zum Teil an unsere Grenzen brachten.» Mit ihrer inneren Haltung und ihrem ehrlichen Führungsstil hat sie mit ihrem Team den Sturm erfolgreich überstanden. 2016 erhielt sie vom Unternehmen das Angebot, die Gesamtleitung des Rechtsdienstes zu übernehmen. Sie akzeptierte und ist heute nebst ihrer Hauptaufgabe auch als Sekretärin der Holding sowie der operativen Gesellschaften und der unternehmenseigenen Pensionskasse tätig. «Monotonie ist definitiv nichts für mich», meint die 44-jährige Juristin. Schon während der Studienzeit jobbte sie bei verschiedenen Unternehmen und übersiedelte für ein paar Monate nach London, wo sie für die Technologiebörse Nasdaq tätig war.

Aufgewachsen ist die in Zug verwurzelte Sabine Bollmann mit drei Brüdern in ländlicher Umgebung und, wie sie sagt, in einer heilen Welt. Während des Gymnasiums zog sie mit gerade mal 17 Jahren und ohne grosse Englischkenntnisse für ein Austauschjahr nach Amerika. «Ich vermisste meine Familie und hatte insbesondere an Weihnachten unglaubliches Heimweh. Facetime und Whatsapp gab es damals ja noch nicht. Mit meinen Eltern kommunizierte ich oft per Fax und mit meinem Freund in brieflicher Form.» Schmunzelnd erwähnt sie, dass sie die Briefe ihrer damaligen Liebe schön geordnet in einer Kiste aufbewahre. Erinnerungen an eine Zeit, in der sie noch aktiv Ballett tanzte. Die Spitzenschuhe hat sie zwischenzeitlich an den Nagel gehängt, nicht aber die Freude am Sport und einem abwechslungsreichen Leben.