Das vergangene Geschäftsjahr war abermals geprägt durch die Covid-Pandemie. Anders als im Vorjahr konnte Generali Schweiz, wie die gesamte Schweizer Versicherungsindustrie, auf die Erfahrungen aus dem ersten Pandemiejahr zurückgreifen und sich uter den herausfordernden Bedingungen sehr gut behauptet im abgelaufenen Geschäftsjahr. Alessio Sarti, stv. CEO und Finanzchef von Generali Schweiz: «Unsere Mitarbeitenden haben sich problemlos an das neue Arbeitsumfeld angepasst und eine ausserordentliche Leistung erbracht. Dank ihrem Einsatz ist es uns gelungen, auch im zweiten Covid-Jahr und trotz einer aussergewöhnlich starken Unwettersaison mit grosser Schadenbelastung unser Ergebnis wesentlich zu verbessern.»

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Stärkung der Kapitalbasis wird fortgeführt

Die soliden technischen Ergebnisse federn die Sonderbelastungen ab, welche sich aus der Pandemie und den Naturkatastrophen in den Sommermonaten ergeben haben. Wie bereits in den vergangenen Jahren hat die anhaltende Tiefzinssituation Generali Schweiz gefordert, auch wenn im Vergleich zum Vorjahr Bewegung in die Zinskurve gekommen ist. Als Anbieter von Lebensversicherungen kämpft Generali Schweiz seit Jahren mit rekordtiefen Zinsen. Diese verunmöglichen es, die notwendigen Erträge mit möglichst risikolosen Anlagen zu erwirtschaften, mit denen die Garantieleistungen der Kundinnen und Kunden gedeckt werden können. Wie bereits in den Vorjahren hat Generali Schweiz deshalb den operativen Gewinn in die Garantiereserve transferiert. «Wir haben diese zusätzlich mit CHF 330 Mio. gestärkt (CHF 615 Mio. im Vorjahr). Als verlässliche Partnerin sichern wir so unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Kundinnen und Kunden», so CFO Alessio Sarti. Die Zuführung in die Garantiereserve beeinflusst das Geschäftsjahr erneut negativ und verzerrt das eigentlich ansprechende Jahresergebnis. Bei gebuchten Bruttoprämien von CHF 1'895.4 Mio. (-1.5 Prozent) weist Generali Schweiz für das Berichtsjahr unter dem Strich ein negatives Gesamtergebnis von CHF 29.3 Mio. aus, nach einem Verlust von mehr als CHF 300 Mio. im Vorjahr.

IT-Kernsysteme werden ersetzt

Das vergangene Geschäftsjahr stand ferner im Zeichen der Erarbeitung der neuen Strategie Avanti 2027, welche im Januar 2022 kommuniziert worden ist. Alessio Sarti: «Im Rahmen der Strategie rücken wir als Generali Schweiz unsere Kundinnen und Kunden noch konsequenter ins Zentrum aller Überlegungen und Aktivitäten. Dazu ersetzen wir unsere IT-Kernsysteme und richten unsere Produktpalette auf die neuen Anforderungen aus. Damit wollen wir in der Schweiz bis 2027 zu einer führenden Versicherung für Privatkunden und kleine und mittlere Unternehmen im Bereich Sachversicherungen und der privaten Vorsorge werden».

Stabiles Lebengeschäft 

Das Geschäft mit Lebensversicherungen (GPV) blieb im Berichtsjahr stabil. Die fakturierten Prämieneinnahmen reduzierten sich marginal um 0.7 Prozent auf 1’110.2 Mio. Franken. Die anteilgebundenen Lebensversicherungen bilden mit 746.8 Mio.Franken verdienten Prämien das Kernsegment der Generali Personenversicherungen AG und stellen den Hauptteil der Prämieneinnahmen dar. Das Prämienniveau in dieser Sparte konnte dank der Zunahme der Einnahmen aus dem Neugeschäft um rund 1.4 Prozent erhöht werden im Vergleich zum Vorjahr. Wie bereits im Vorjahr entwickelte sich das Neugeschäft im Berichtsjahr erfreulich mit einer Zunahme von 6.9 Prozent. Zudem lancierte Generali Schweiz im Berichtsjahr die nachhaltige Anlagelösung «Tomorrow Invest». Diese ermöglicht es Anlegerinnen und Anlegern in Unternehmen und Industrien zu investieren, die sich nachweislich für eine  nachhaltige Zukunft stark machen.

Generali Schweiz stärkte die Kapitalisierung der GPV erneut deutlich. Die SST-Quote konnte per Ende 2021 auf 202.8 Prozent gesteigert werden, was die Position in der Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern und das Vertrauen in Generali Schweiz stärkt. Ende 2020 lag die SST-Quote bei 155.5 Prozent.

Nichtlebengeschäft behauptet sich

Das Nichtleben-Geschäft war konfrontiert mit zahlreichen Naturkatastrophen. Viele Kundinnen und Kunden waren von einem Schadenereignis betroffen. Trotz der vielen Unwetter während der Sommermonate hat sich das Nichtlebengeschäft behaupten können. Das Prämienvolumen reduzierte sich leicht um 2.5% auf 785.2 Mio. Franken. Das operative Ergebnis konnte im Vergleich zum Vorjahr dank der guten Ergebnisse aus den Kapitalanlagen und trotz Mehrbelastungen aus den Naturkatastrophen und der Pandemie um 22 Prozent auf 75.3 Mio. Franken gesteigert werden. Die Schadenkostenquote hat leicht zugenommen um 0.9 Prozentpunkte auf 92.4 Prozent. Die Kapitalbasis konnte sowohl bei Generali Allgemeine Versicherungen (GAV) als auch bei der Fortuna Rechtsschutz-Versicherungs-Gesellschaft (RVG) verbessert werden. Die GAV weist per Ende des Berichtsjahres einen SST-Quotienten von 249.7 Prozent aus (+16 Prozentpunkte). Der SST-Quotient der RVG verbesserte sich um 2 Prozentpunkte auf 176.2 Prozent.

Sinkende Kapitalanlagen

Die gehaltenen Kapitalanlagen nahmen in der Berichtsperiode um moderate 0.5 Prozent auf CHF 20’474.3 Mio. ab. Der leichte Rückgang gründet im Anstieg der Zinsen. Das führte bei den festverzinslichen Anlagen zu einem Rückgang des Marktwertes. Zudem führte der Wertverlust des Euro im Vergleich zum Schweizer Franken zu einem Rückgang der in Euro gehaltenen Kapitalanlagen.

Neue Strategie umsetzen

Wie bereits im Vorjahr kommuniziert, wird Generali Schweiz die Garantiereserve auch in den kommenden Jahren stärken. Für 2022 sind erneut rund 330 Mio. Franken vorgesehen, was sich wiederum auf das Jahresergebnis1 auswirken wird. Im aktuellen Geschäftsjahr fokussiert Generali Schweiz auf die Lancierung der neuen Strategie Avanti 2027 mit dem Ziel, bis 2027 eine der führenden Versicherungen für Privatkunden und kleine und mittlere Unternehmen im Bereich Sachversicherungen und der privaten Vorsorge zu werden. CFO Alessio Sarti: «Nun geht es darum, rasch in die Umsetzungsphase zu gehen, alle Kräfte zu bündeln und so schnell Fahrt aufzunehmen. Federführend dabei wird Christoph Schmallenbach sein, der im Februar 2022 als neuer CEO von Generali Schweiz gestartet ist und langjährige Erfahrung aus Transformationsprojekten innerhalb der Generali Gruppe mitbringt.»

Die vergangenen beiden Jahre haben auch Generali Schweiz gelehrt, wie rasch sich die Welt ändern kann. Die Covid-Pandemie mag abklingen, aber mit dem Krieg in der Ukraine hat sich eine neue, tragische Krise eröffnet, verbunden mit unsäglich viel Leid. Das lässt uns weder als Menschen noch als Unternehmen kalt. Die Generali Gruppe hat deshalb 3 Mio. Euro für Flüchtlingsprogramme gespendet. Zudem hat die Generali-Stiftung The Human Safety Net eine weltweite Spendenaktion ins Leben gerufen, um damit das Kinderhilfswerk UNICEF zu unterstützen. Die Auswirkungen des Konflikts auf das Kerngeschäft von Generali Schweiz sind schwer abschätzbar, können aber vielschichtig sein. Gestiegene Energiepreise könnten möglicherweise die Budgetpositionen zu Lasten der Vorsorge verschieben oder einen Inflationsprozess auslösen. CFO Alessio Sarti: «Wir bleiben dennoch optimistisch und entschlossen, auch im Geschäftsjahr 2022 unsere Kundinnen und Kunden und den Vertrieb im Zentrum unseres Handelns zu halten und so unsere Geschäftsziele zu erreichen.» (pm/hzi/sec)