«Ich komme aus dem Business, habe in den verschiedensten Bereichen gearbeitet und kenne das Unternehmen, seine Kultur und die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, sehr gut», sagt Andrea Achhammer. Sie ist schon lange im Versicherungsgeschäft tätig – die ersten Jahre in Deutschland und seit 13 Jahren bei der Allianz in der Schweiz, wo sie fünf Jahre als Leiterin Produktmanagement Sach Privat tätig war, dann Projekte im Privatkundenbereich geleitet hat und zuletzt die Business-Assistenz im Büro des CEO innehatte. Vor drei Jahren hat sie dann die Leitung des HR übernommen und ist in dieser Funktion auch zum Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung geworden.
«Für mich ist es wichtig zu wissen, was das Bedürfnis der Mitarbeitenden ist, was sie bewegt», sagt Andrea Achhammer. Daher hat sie zu Beginn der Pandemie schnell reagiert. Formate für den persönlichen Austausch mit Mitarbeitenden wurden in WebEx-Meetings umgewandelt und mittels Umfragen bei den Mitarbeitenden das Wohlbefinden in dieser schwierigen Zeit abgeholt. «Wir wollten wissen, wie unsere Mitarbeitenden mit dem Homeoffice und dem Lockdown klarkommen. Uns war es wichtig, dass sie die emotionale Nähe zum Unternehmen behalten, und wir haben sofort virtuelle Meetings und Schulungen angeboten, um den Austausch zu fördern», sagt Achhammer.
Sie selbst war zu Beginn der Pandemie zusätzlich in einer Ausnahmesituation – im positiven Sinne: «Zwei Tage vor dem Lockdown habe ich erfahren, dass ich schwanger bin», erzählt sie. Heute ist ihr Sohn gut ein Jahr alt und Andrea Achhammer arbeitet bereits wieder vier Tage die Woche. Am fünften kümmert sie sich um das Kind, einen Tag übernimmt der Vater und die restlichen drei Wochentage ist der Sohn in der Krippe – echte Teamarbeit also auch zu Hause. «Ohne die Unterstützung meines Partners könnte ich Familie und Job gar nicht unter einen Hut bringen.»
So wie sich Familienmodelle gewandelt haben, haben sich auch Arbeitswelten verändert. Andrea Achhammer ist überzeugt, dass die Mitarbeitenden von morgen – auch durch die Erfahrungen in der Pandemie, die viele Arbeitnehmende selbstbewusster gemacht habe – anders arbeiten möchten und daher anders geführt werden müssen. Darauf will Achhammer mit ihrem HR-Team das Unternehmen vorbereiten. «Wir wollen einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten, und das aus einer Ecke, aus der es vorher vielleicht nicht so unbedingt erwartet wurde», sagt sie. Mit dem Umbau von Büroräumen hat sie bereits erste Pflöcke eingeschlagen: Auf dem neu gestalteten «The Floor» bei Allianz Suisse treffen sich die Mitarbeitenden im «Social Heart» an der Kaffeemaschine, ziehen sich in die Coworking-Zonen zurück oder sitzen in hellen Meetingräumen zusammen.