Die Zeiten, in denen für Immobilien fast jeder Preis bezahlt wurde, könnten schon bald vorbei sein. Gemäss dem Immobilienberatungsunternehmen IAZI ist in den letzten Wochen bei Mehrfamilienhäusern eine rückläufige Zahlungsbereitschaft zu erkennen. Damit, so IAZI-CEO Donato Scognamiglio, sei der Zenit in diesem Segment wohl überschritten. In geringem Mass treffe dies auch auf den Handel mit Stockwerkeigentum zu.
Einfamilienhäuser bleiben teuer
Bei Einfamilienhäusern bleibe die Nachfrage indes weiter robust und man müsse wohl für ein eigenes Haus auch in den kommenden Quartalen erneut tiefer in die Tasche greifen.
Der Markt reagiere derzeit auf die höheren Zinsen: «Insofern entspricht die zu erwartende Preiskorrektur bei Mehrfamilienhäusern keinem Crash, sondern einer Rückkehr zum Normalzustand», sagt Donato Scognamiglio. Für die begehrten Renditeobjekte sei in den Zeiten negativer Zinsen fast jeder Preis bezahlt worden. Nun mit positiven Leitzinsen müssten sich Immobilien wieder vermehrt gegen andere Anlagemöglichkeiten behaupten.
Erneuter Preisanstieg im Schlussquartal 22
Der SWX IAZI Private Real Estate Index zeigte für das vierte Quartal noch unbeeindruckt nach oben und stieg für Wohneigentum um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Zu diesem Preisanstieg hätten sowohl die Einfamilienhäuser als auch die Eigentumswohnungen in etwa gleichem Ausmass beigetragen. Über das gesamte Jahr 2022 hinweg wurden für Eigenheime insgesamt 5,0 Prozent höhere Preise bezahlt.
Das gleiche Bild zeigt der Index für die Preisentwicklung von Mehrfamilienhäusern. Hier legten die Preise im vierten Quartal um 1,7 Prozent gegenüber dem dritten Quartal zu. Auf Jahressicht lag der Zuwachs bei 5,6 Prozent. (awp/hzi/sec)