In Olten wird am kommenden 31. März eine nationale Konferenz zum Thema Long Covid stattfinden. Ziel ist es, gemeinsame Diagnose- und Therapieempfehlungen zu dieser Krankheit zu erarbeiten, deren Langzeitfolgen noch wenig bekannt sind.
Die Konferenz wird von der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) mit Unterstützung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) organisiert. Angeregt wurde das Treffen von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe, die sich seit November letzten Jahres regelmässig treffe, teilte Simone Buchmann, Sprecherin des BAG, auf Anfrage mit.
In diesem Gremium sind unter anderem Erste-Hilfe-Ärzte, Rehabilitationsspezialisten, Patientenorganisationen, die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), die FMH, das Bundesamt für Sozialversicherungen, die Versicherer sowie Wissenschaftler vertreten.
Laut einer Umfrage unter 1500 Infizierten im Kanton Zürich sind 25 von 100 Erkrankten sechs Monate nach der Infektion noch nicht geheilt: Drei leiden an schweren, vier an mittelschweren und 18 an leichten anhaltenden Symptomen. Neun von 25 sind nach einem Jahr geheilt, 16 nicht oder nur teilweise.
Hausärzte und Gesundheitspolitiker fordern eine Meldepflicht für Long-Covid-Fälle. Denn derzeit weiss niemand, wie viele Menschen in der Schweiz von Long Covid betroffen sind. Experten befürchten, dass enorme Folgekosten auf die Sozialversicherungen zukommen werden.
«Long Covid»-Symptome sind weitläufig und bisher wenig empirisch dokumentiert. Daher könnte Long Covid könnte zu den arbeits- und versicherungsrechtlich schwierig einzuordnenden Krankheiten werden. Der Weg zur konkreten Einstufung in der Sozialversicherung und im Arbeitsrecht ist voraussichtlich noch lang, doch die Fragen drängen schon heute auf eine Lösung: für die Betroffenen ebenso wie für die Arbeitgeber und die Versicherungen. (sda/hzi/mig)