Daten, künstliche Intelligenz oder Cloud-Lösungen: Was zunächst nach Silicon Valley tönt, nimmt vermehrt Einzug in die Versicherungswirtschaft. Die Digitalisierung biete für Versicherer grosse Chancen, doch müssten damit verbunden auch Herausforderungen gemeistert werden, betonten Swiss-Re-Experten bei einem Medientreffen.
Daten nützen Versicherern bei der Einschätzung von Risiken
Versicherer nutzten bereits seit Jahren grosse Datenmengen, um Naturkatastrophenrisiken besser einschätzen zu können und Tarife zu berechnen, erklärte Pravina Ladva, Digital- und Technologie-Chefin bei Swiss Re. Die Datenqualität verbessere sich dank Satellitentechnik laufend und die Institute könnten mehr Risiken versichern und Prozesse vereinfachen.
Während die Datenlage bei Naturrisiken zur Standardisierung und Modellierung der Risikolage zumeist gross genug ist, fehlen der Cyberversicherung die Grundlagen dazu grösstenteils, gab John Coletti Leiter des Bereichs Cyber-Rückversicherung zu bedenken. Das Problem sei auch, dass sich die Bedrohungslage verändern könne und kaum abschätzbar sei, wieviel Schaden ein Mega-Cyberfall anrichten könnte.
Der Cybermarkt biete für die Versicherungsindustrie allerdings grosse Wachstumschancen, fuhr Coletti fort. Schätzungen zufolge könne sich das weltweite Prämienvolumen von 10 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 in den nächsten zwanzig Jahren vervielfachen. Beschleunigt werde das Wachstum durch die zunehmende Bedrohung durch Ransomware-Attacken in einer digitaler werdenden Welt.
Die Swiss Re selber will in der digitalen Welt mit dem White-Label-Versicherer IptiQ punkten. Das digitale B2B2C-Angebot können Firmen dazu nutzen, um ihren Kunden Versicherungen anzubieten. So verkauft beispielsweise Ikea an ihre Kunden Hausratversicherungen (awp/hzi/mig)