Nach dem erneuten Krankenkassen-Prämienschock mehren sich die Stimmen, die ein vermeintliches Heilmittel gegen die immerfort steigenden Gesundheitskosten haben. Auch die Unternehmensberatung McKinsey Schweiz hat sich dem Thema angenommen und stellt drei praktische Ansätze für Schweizer Krankenversicherer vor, welche das Potenzial haben sollen, diesem Trend entgegenzuwirken und gleichzeitig die Qualität des Gesundheitssystems zu verbessern. Die Massnahmen kämen Versicherte und Patienten in doppelter Weise zugute, heisst es in einer Mitteilung. 

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Akteure sind gefordert

«Nach Prämiensteigerungen in der Grundversicherung von über 5 Prozent in den letzten beiden Jahren hat sich die Diskussion um Gesundheitskosten in der Schweiz wieder zugespitzt. Strukturelle Faktoren (wie Demographie, Leistungsnachfrage, Krankheitsbilder) weisen ausserdem darauf hin, dass sich der Kostenanstieg in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird. Vor diesem Hintergrund sind die Akteure im Gesundheitswesen gefordert, wirksame Lösungen zu finden, sodass sie ihrem Werteversprechen gegenüber den Versicherten und Patienten gerecht werden. Für Krankenversicherer ist das eine Chance, ihre Rolle im Schweizer Gesundheitswesen weiter aufzuwerten und den Patienten noch mehr in den Fokus zu rücken», erklärt Marion Hämmerli, Partnerin bei McKinsey Schweiz und Autorin der Publikation «Gesundheitskosten: Drei Chancen für Schweizer Krankenversicherer und Patienten». Das Schweizer Gesundheitssystem gilt als vorbildlich, jedoch haben Angebotsspektrum und -qualität ihren Preis.

Die Kurve zeigt nach oben.

Die Kurve zeigt nach oben.

Quelle: McKinsey

Das sind die Handlungsempfehlungen

  • Weiterentwicklung der «integrierten Versorgung» durch konkrete Anpassungen wie die Einführung einer koordinierenden und begleitenden Rolle («Health Journey Manager»), der stärkeren Einbindung ambulanter Spezialisten oder eine noch stärkere Ausrichtung auf chronisch kranke Patienten
  • Gezielte Nutzung von «Health Analytics» im Sinne einer übergreifenden Erhebung und Auswertung von Abrechnungsdaten zwischen Versicherern und Leistungserbringern zum besseren Management von Leistungskosten und Optimierung von Patientenergebnissen
  • Selektive weitere Konsolidierung zur Nutzung von Synergien bei Leistungskosten und zu kleinerem Teil auch Verwaltungskosten sowie zur Reduktion der Kundenfluktuation in gewissen Fällen. Soziale Implikationen und Auswirkungen auf Wahlmöglichkeiten für Kunden und Wettbewerb im Sektor müssen bedacht werden
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«Die Gründe für steigende medizinische Kosten sind vielschichtig. Schweizer Versicherer haben dank ihrer prominenten Stellung im Gesundheitswesen die Gelegenheit, wirksame Lösungen beizutragen und die Zukunft positiv mitzugestalten: Kosten kontrollieren, Qualität verbessern und nachhaltige Versorgung für kommende Generationen sicherstellen», lautet das Fazit von Marion Hämmerli. (pd/hzi/bdw)