«Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte», heisst es im Volksmund. Dass sich die Stiftung Ombudsman der Privatversicherungen und der Suva allerdings über Streitigkeiten freut, ist zu bezweifeln. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr 3350 Anfragen und Beschwerden, die von der Ombudsstelle bearbeitet wurden. Das sind rund 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Nicht jede dieser Anfragen und Beschwerden führte zu einer Intervention beim Versicherer: 2958 Fälle konnten direkt mit den Versicherten oder Anspruchstellern erledigt werden. Bei den restlichen 392 Beschwerdefällen wurde beim betreffenden Versicherer interveniert. Drei von fünf (60,2 Prozent) dieser Interventionen waren erfolgreich. Der höchste Streitwert betrug 425’000 Franken, der tiefste 96 Franken.
Mehr Zündstoff, mehr Beschwerden
Wie in den Vorjahren betraf mehr als die Hälfte der Fälle (52,8 Prozent) den Bereich Personenversicherungen. Eine markante Zunahme der Fallzahlen (34 Prozent mehr als 2018) konnte in der Rechtsschutz-Branche verzeichnet werden. Die strenge Schadenpraxis der Versicherer und eine zunehmende Anspruchshaltung der Versicherten scheinen hier für Zündstoff zu sorgen. Am meisten zugenommen haben die Anfragen im Bereich der obligatorischen Unfallversicherung (UVG), welche im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel (25,2 Prozent) von 694 auf 869 gestiegen sind.
Wo die weiteren Schwerpunktbereiche der Anfragen und Beschwerden 2019 waren, zeigt unsere Übersicht:
Die Ombudsstelle ist im Rahmen des Stiftungszwecks eine unabhängige und neutrale Vermittlerin bei Unstimmigkeiten zwischen Versicherten und Versicherungsgesellschaften. Sie prüft im Rahmen ihrer Zuständigkeit die ihr unterbreiteten Beschwerden, gibt dazu Auskünfte und wird, falls ihr dies angebracht erscheint, im Hinblick auf eine Klärung einer konkreten unterbreiteten Angelegenheit beim involvierten Versicherer vorstellig.