Ausgerechnet die vielgescholtenen Gesundheitskosten haben dafür gesorgt, dass die Inflation in der Schweiz in den letzten vier Jahren nicht stärker gestiegen ist. Ohne sie wäre die Teuerung höher ausgefallen, schreibt das Vergleichsportal Comparis mit Hinweis auf einen Langzeitvergleich. So seien die Preise der Gesundheitspflege seit Januar 2021 um 1,9 Prozent gefallen.
«Die fallenden Preise von Gütern und Dienstleistungen der Gesundheitspflege sorgten in den letzten vier Jahren für einen dämpfenden Effekt bei der Inflation», erklärte Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.
Viele Produkte haben massiv zugelegt
Deutlich teurer wurden im 4-Jahres-Vergleich Produkte wie Luftverkehr (+59,3 Prozent) und Energie zum Heizen (+52,5 Prozent). Laut Comparis muss auch für Elektrizität (+38,2 Prozent) oder Margarine, Speisefette und -öle (+27,6 Prozent) deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden, als noch im Januar 2021.
Insgesamt ist der Comparis-Konsumentenpreisindex für ausgewählte Alltagsgüter in der gleichen Zeit um 7,7 Prozent gestiegen. Gemäss dem offiziellen Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) betrug die Teuerung in den letzten 4 Jahren nur 6,8 Prozent.
Werte gleichen sich an
Die grösste Differenz zwischen der von Comparis ermittelten «gefühlten» Inflation und der offiziell ausgewiesenen Teuerung wurde nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sowie letzten Sommer festgestellt. Zuletzt glichen sich die Werte aber wieder zusehends an. So stiegen die Preise für die von Comparis erhobenen Alltagsgüter im Januar 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozent. Damit nahmen sie im Schnitt sogar weniger stark zu wie die Preise gemäss LIK, der um 0,4 Prozent gestiegen ist. (awp/hzi/bdw)