Ärztliche Behandlungen ohne Mehrwert sollen vermieden werden. Im Fachbereich Gynäkologie gehören unter anderem die routinemässige Antibiotikagabe bei unkomplizierten Blasenentzündungen und der jährliche Krebsabstrich dazu.

Weiter in der sogenannten Top-5-Liste der unnötigen gynäkologischen Behandlungen finden sich routinemässige Hormonabklärungen bei Wechseljahrbeschwerden, die unbegründete Behandlung von Myomen oder die Gebärmutterentfernung wegen Myomen sowie die operative Entfernung harmloser Eierstockzysten ohne akute Beschwerden, wie die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) und «smarter medicine» mitteilten.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

20 bis 30 Prozent der medizinischen Interventionen sind unnötig

Die Empfehlungen seien als Leitlinien zu verstehen. Um mit Patientinnen ein Gespräch auf Augenhöhe zu ermöglichen, werde die Top-5-Liste auch in einer für Laien verständliche Sprache veröffentlicht.

Laut dem Trägerverein «smarter medicine» ist bei der Patientenversorgung «weniger manchmal mehr», denn Studien zeigten, dass in der Schweiz vor der Corona-Pandemie 20 bis 30 Prozent der Interventionen nicht nötig gewesen seien.

Fünf medizinische Massnahmen aus allen Fachbereichen

Der gemeinnützige Verein «smarter medicine» wurde 2017 gegründet. Er sammelt aus allen Fachbereichen fünf medizinische Massnahmen, die in der Regel unnötig sind, wie es weiter hiess. Neben der grössten medizinischen Fachgesellschaft SGAIM ist unter anderem auch die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) im Verein vertreten.

Mehr zum Thema:

(sda/hzi/gku)