Unzählige Massnahmen wurden in den vergangenen Jahren im Kampf gegen Cyberangriffe entwickelt. Dabei spielt die künstliche Intelligenz (KI) eine wichtige Rolle, bietet sie doch zahlreiche Möglichkeiten zur Erkennung und Bekämpfung von Cyberbedrohungen. Der grosse Vorteil von KI-Technologien ist deren Fähigkeit, Bedrohungen schneller und effizienter zu erkennen, als es Menschen können. Sie ist lernfähig und kann sich sehr schnell an neue Bedrohungen anpassen. KI-Systeme können zudem grosse Datenmengen analysieren, Muster erkennen und Sicherheitsrisiken erfassen. In Zeiten des Personalmangels ist dies ohne Zweifel ein starkes Plus.
Maschinelles Lernen ermöglicht es KI-Systemen, aus neuen Daten und Interaktionen zu lernen und sich an ständig weiterentwickelte Taktiken von Cyberkriminellen anzupassen. Durch die Analyse von neuen Malware-Typen können sie zukünftige Variationen von Angriffen erkennen. Mit jedem erkannten Angriff und jeder Interaktion werden die KI-Systeme intelligenter und entwickeln ein tieferes Verständnis für die sich verändernden Methoden der Cyberkriminellen. Damit können sie proaktiv auf Bedrohungen reagieren, bevor diese ernsthafte Schäden anrichten.
Potenzielle Bedrohungen frühzeitig erkennen
KI-Systeme sind in der Lage, rechtzeitig Warnungen auszugeben, was es dem Sicherheitspersonal ermöglicht, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Sie können autonom Gegenmassnahmen einleiten, was besonders ausserhalb der Geschäftszeiten wichtig ist. Dank ihrer fortgeschrittenen Analytik können KI-Systeme die Art des Angriffs erkennen und spezifische Abwehrmassnahmen vorschlagen. Diese reichen von der Sperrung verdächtiger IP-Adressen bis hin zur Anpassung von Sicherheitsprotokollen.
Die kontinuierliche Überwachung und Analyse des Netzwerkverkehrs durch KI ermöglicht zudem eine proaktive Sicherheitsstrategie, die potenzielle Bedrohungen voraussieht und entsprechende Präventivmassnahmen ergreifen kann. «KI wird im Jahr 2025 sowohl Angriffe als auch Schutzmassnahmen vorantreiben, und die Sicherheitsteams werden sich auf KI-gestützte Tools verlassen, die auf ihre einzigartigen Umgebungen zugeschnitten sind – und das müssen sie auch», unterstreicht Dorit Dor, Chief Technology Officer von Check Point Software Technologies, einem Anbieter von Cybersicherheitslösungen.
Ein anspruchsvoller Prozess
Die Integration von KI in die Cybersicherheit ist ein anspruchsvoller Prozess, denn die Systeme benötigen eine grosse Menge an qualitativ hochwertigen Daten, um lernen und exakte Voraussagen machen zu können. Die Beschaffung, Verwaltung und Verarbeitung dieser Daten sind ein aufwendiger Prozess. Es darf auch nicht vergessen werden, dass KI-basierte Sicherheitssysteme selbst Ziele von Cyberangriffen sein können, entsprechend müssen diese vor Manipulationen und Angriffen geschützt werden.
Der Einsatz von KI in der Cybersicherheit wirft zahlreiche Fragen des Datenschutzes und der ethischen Verwendung von Daten auf, deshalb muss sichergestellt werden, dass die Privatsphäre der Nutzer und Nutzerinnen gewahrt bleibt und die KI-Systeme ethische Standards einhalten.
Fortlaufende Wartung erforderlich
Ein Problem ist auch die Eingliederung von KI in bestehende Cybersicherheitssysteme des Unternehmens. Dies ist in vielen Fällen mit einer umfassenden Überarbeitung der bestehenden Infrastruktur und Prozesse verbunden. Nicht zuletzt erfordern KI-Sicherheitssysteme auch eine permanente Wartung und kontinuierliche Updates. Nur dann kann mit den sich ändernden Cyberbedrohungen Schritt gehalten werden. Die aufgezeigten Möglichkeiten und Einsätze von KI-Systemen zur Cybersicherheit lassen eine kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitslage eines Unternehmens erwarten. KI-Systeme werden auch in Zukunft weiter an Intelligenz gewinnen, um den sich ebenfalls weiter entwickelnden Attacken seitens der Hacker gewachsen zu sein.
Dieser Beitrag ist Teil des am 27. Februar 2025 erschienenen HZ-Insurance-Print-Specials «Cyber Risk».