Der Zürcher Eigenheimmarkt brummt nach wie vor, zeigt der Eigenheimindex der Bank Avera. Dies äussert sich im abgelaufenen ersten Quartal in Preisanstiegen knapp unter dem Vorjahresniveau. Wohneigentum im Kanton wird innert Jahresfrist zu 4,2 Prozent höheren Preisen gehandelt. Die Preiserhöhungen variieren allerdings zwischen Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen: Während die Hauswerte im Kanton Zürich durchschnittlich um 5,2 Prozent anstiegen, sind die Wohnungspreise mit 3,1 Prozent in den letzten zwölf Monaten etwas weniger stark gewachsen. Das verfügbare Angebot von Eigentumswohnungen ist deutlich grösser als im Häusermarkt, wofür unter anderem die stärkere Bautätigkeit in diesem Teilmarkt sorgt. Allerdings besteht aufgrund der besseren Erschwinglichkeit auch bei dieser Wohneigentumsform ein Nachfrageüberhang.

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Immobilienmarkt im Gleichgewicht

Wohneigentum ist nach wie vor begehrt und wird es wohl auch in nächster Zeit bleiben, heisst es in einer Mitteilung. Zwar ist das Preisniveau für Eigenheime auf sehr hohem Niveau angelangt, andererseits dürfte die vorläufige Spitze der Hypothekarzinsen bereits vorüber sein, was Fremdkapital eher wieder vergünstigt, so die Einschätzung der Bank Avera. Zudem wird die Nachfrage unverändert von einem grossen Zuwanderungsstrom gestützt. Die erfreuliche konjunkturelle Entwicklung und die hohe Attraktivität des Wohn- und Wirtschaftsstandorts treiben die Nachfrage weiterhin. Fazit: Der Eigenheimmarkt steht insgesamt weiterhin auf solidem Fundament.

Angebotsmieten steigen 

Aufgrund der Wohnungsknappheit steigen die Angebotsmieten derzeit schneller als die Eigenheimpreise. Die in Wohnungsinseraten angegebenen Mietpreise im Kanton Zürich haben laut Index über die letzten zwölf Monate um 7,0 Prozent zugenommen. Schweizweit ist innert Jahresfrist ein ebenfalls starker Zuwachs von 6,4 Prozent zu verzeichnen. Aufgrund der höheren Zinsen wurde der hypothekarische Referenzzinssatz auf aktuell 1,75 Prozent angehoben, weitere Erhöhungen könnten folgen, so die Immobilienexperten. Damit steigen je nach individueller Ausgangslage auch die Preise in bestehenden Mietverhältnissen.

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Knappes Wohnraumangebot 

Die Leerwohnungsziffer im Kanton Zürich erreichte laut Eigenheimindex 2023 mit 0,5 Prozent den tiefsten Wert seit 2003. Dies verdeutlicht, dass die Wohnungsknappheit ausgeprägter ist als in der Gesamtschweiz mit einer Leerstandsquote von 1,2 Prozent. In den Städten Zürich (0,1 %) und Winterthur (0,2 %) ist der Wohnungsleerstand praktisch inexistent. Vergleichsweise entspannter ist das Wohnungsangebot im Zürcher Oberland: Hier liegt die Leerwohnungsziffer etwa in Wetzikon (1,0 %) oder Uster (1,7 %) über dem kantonalen Durchschnitt.

Rückläufige Wohnbautätigkeit

Rund 8'500 Wohneinheiten wurden im Jahr 2022 (aktuellste Daten) im Kanton Zürich neu erstellt. Hinzu kamen rund 1'200 Wohnungen, die im Rahmen von Umbauten entstanden sind. Anderseits wurden rund 2'000 Wohneinheiten abgebrochen. Der bauliche Reinzugang im Kanton Zürich liegt damit bei rund 7'700 Objekten, was gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg bedeutet. Über die vergangenen Jahre betrachtet ist die Bautätigkeit für Wohnungen insgesamt jedoch tendenziell gesunken, was neben dem Bevölkerungswachstum ein weiterer Faktor für das knappe Wohnungsangebot ist. (pd/hzi/bdw)