Die Schweizer 1000-Franken-Note gehört zu den wertvollsten der Welt  - und ist deshalb umstritten. Der Schein werde wegen seines hohen Nenn- und Umtauschwerts gerne für illegale Geschäfte und Steuerhinterziehung missbraucht, so die Kritik.

Ein Working Paper der Schweizerischen Nationalbank  dürfte die Diskussion um den Schein wieder befeuern: Demnach wird der 1000er fast ausschliesslich zur Wertaufbewahrung verwendet – er dient nicht für Transaktionen und landet also nicht in der Ladenkasse, sondern unter Matratzen oder in Banksafes.

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Die Studie

Katrin Assenmacher, Franz Seitz, Jörn Tenhofen: «The Demand for Swiss Banknotes: Some New Evidence», SNB Working Papers 2/2019, Juli 2019.

80 bis 90 Prozent der 1000er wurden im Jahre 2017 gehortet, schätzen die SNB-Autoren. Auch andere Noten landen häufig nicht im Geldumlauf: Bei den 200-Franken-Noten beträgt der Anteil zwischen 30 bis 60 Prozent, bei der 100-Franken-Note liegt er zwischen 10 und 20 Prozent.

Insgesamt werde – je nach Berechnungsmethode – zwischen 55 und 70 Prozent des Werts aller Schweizer Banknoten gehortet, schätzen die Autoren. Oder anders: Rund 44 bis 47 Milliarden Franken an Bargeld sind dem Geldumlauf entzogen.

1000-er dienen laut der Studie schon seit Beginn des Jahrtausends verstärkt der Wertaufbewahrung. Es gibt offenbar diverse Faktoren, die hier hineinspielen. Unmittelbar vor der Jahrtausendwende kam es zu einem Schub – offenbar fürchteten viele Menschen, durch den Millennium-Bug elektronisches Geld zu verlieren.

Der Trend erfasste im weiteren Verlauf auch die kleineren Noten: Bei der 200-Franken-Note wird ein Anstieg – beziehungsweise ein Rückgang der Noten, die im Geldumlauf sind – ab der Finanzkrise von 2008 beobachtet. Und dann wurde ab der Euro-Krise 2010 sogar die 100-Franken-Note vermehrt gehortet.

Der 1000er im Praxistest

Ist die 1000-Franken-Note im Alltag überhaupt zu gebrauchen? Die «Handelszeitung» hat diesen Frühling die Probe aufs Exempel gemacht - den Artikel finden Sie hier.
Und hier lesen Sie in einem Kommentar, wieso wir in der Schweiz einen neuen Umgang mit Bargeld finden müssen.

(mbü)