Wenn Prestigeobjekte wie aktuell der Griederhof an der Zürcher Bahnhofstrasse am Markt feilgeboten werden, müssen die Käufer tief in die Taschen greifen. Für 400 Millionen Franken soll das historische Haus am Paradeplatz laut Branchenkennern den Eigentümer wechseln. Trotz den tiefen Finanzierungskosten stellt sich angesichts dieser Summe die Frage nach der Höhe der Erträge.
Genauso wie in Zürich sind Immobilien auch in den übrigen westeuropäischen Kernmärkten wie London, Berlin oder München heiss begehrt. Die Preise sind dort inzwischen wieder derart hoch, dass Immobilieninvestoren vermehrt auf B-Lagen und zweitklassige Objekte ausweichen. Auf der Jagd nach Rendite setzen sie sich grösseren Risiken aus.
Deutschland besonders hoch im Kurs
Davon betroffen sind auch Schweizer Anleger, die sich wieder vermehrt in ausländischen Märkten engagieren. «Vor allem Pensionskassen sehen sich verstärkt nach Anlagemöglichkeiten im Ausland um», sagt Norbert Grimm, Chef der Anlagestiftung für Immobilienanlagen im Ausland, AFIAA. In den vergangenen Jahren habe man beobachtet, dass das Interesse hiesiger
Investoren an ausländischen Immobilien stetig zugenommen habe. Dabei steht insbesondere Deutschland bei den Schweizer Anlegern hoch im Kurs.
Durch die überhöhten Preise in den Metropolen weichen immer mehr Immobilienanleger in kleinere Städte, sich erholende Märkte sowie zweitklassige Liegenschaften aus. «Tatsächlich sind bei gewissen Immobilieninvestoren mangels Alternativen inzwischen auch Investitionen an zentralen Lagen in B-Städten oder in sekundäre Objekte in Kernstädten gefragt», sagt Sven Schalt-egger, Immobilienexperte beim Prüfungs- und Beratungsunternehmen PwC Schweiz.
Sehen Sie in der oben stehende Bildergalerie deutsche Städte der B-Lagen-Klasse, die bei Schweizer Immobilienanlegern beliebt sind.
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