Mit dem starken Franken zieht es immer mehr Schweizer bei der Suche nach einer Immobilie nach Süddeutschland.  «Wir sehen in verschiedenen Preislagen bereits eine erhöhte Nachfrage von Schweizer Interessenten», sagt Sabine Maria Wagner gegenüber der «Handelszeitung». Die Geschäftsführerin bei Engel & Völkers in Lindau empfängt immer öfter Schweizer Kundschaft, die sich für Immobilien an Toplagen des Bodensees interessieren, wo die Immobilienpreise in Orten wie Lindau oder Überlingen bis zu 5,5 Millionen Franken betragen.

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Das sind Lagen, für die Käufer etwa an der Schweizer Goldküste mit oft 10 Millionen Franken oder mehr doppelt so tief in die Taschen greifen müssen. Mit dem aktuell niedrigen Eurokurs zum Franken sind die deutschen Preise nochmals gut 10 Prozent günstiger.

Viele Senioren

Bei Eigentumswohnungen in der Seeregion, aber auch entlang der Grenze über Radolfzell, Jestetten, Waldshut bis nach Lörrach, ist das Angebot weit grösser und Schweizer Interessenten immer zahlreicher bei Wohnungsbesichtigungen vertretenen. «Bei Besichtigungen in Jestetten wird mittlerweile fast ausschliesslich Schweizerdeutsch gesprochen», sagt Thomas Nägele, Geschäftsführer der Remax-Filiale in Waldshut-Tiengen.

Unter den Interessenten seien besonders viele Senioren, für die ein Eigenheim aufs Alter in der Heimat zu teuer wäre. Über alle Segmente hinweg liegen die Preise für den bezugsbereiten Quadratmeter bei umgerechnet 2500 bis 4000 Franken. Dagegen betragen die Preise in der Schweizer Grenzregion fast überall mehr als 4000 Franken.

Preise steigen

Während Käufer bei exklusiver Bodenseelage für eine Wohnung zwischen 3700 und 5300 Franken aufwenden müssen, zahlt man an Schweizer Seelagen wie etwas in Küsnacht oder Herrliberg zwischen 16'000 und 20'000 Franken.

Bislang schlägt sich das grosse Schweizer Kaufinteresse erst vereinzelt in Immobilienkäufe nieder. Doch bereits jetzt treibt die steigenden Nachfrage aus der Schweiz die bereits steigenden Immobilienpreise in der deutschen Grenzregion weiter nach oben.

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