Der Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert weiter. US-Präsident Trump droht neue Zölle an, China schlägt zurück mit einer Abwertung des Yuan. Prompt folgt der Vorwurf der Währungsmanipulation.
Am Montag war die chinesische Währung auf den tiefsten Stand seit rund einem Jahrzehnt gesunken. Nachdem die chinesische Zentralbank die herkömmliche Währungsspanne aufgab, überschritt der Yuan die symbolische Marke von 7 pro Dollar.
Zu diesem Mittel griff die chinesische Führung nach den Drohungen des US-Präsidenten, zusätzliche Zölle in Höhe von 10 Prozent auf chinesische Waren im Wert von insgesamt 300 Milliarden Dollar ab September zu erheben.
Donald Trump wirft China nicht zum ersten Mal vor, seine Währung künstlich abzuwerten. Haben die USA diesmal Recht, wenn sie die Volksrepublik als Währungsmanipulator bezeichnen?
Formell gesehen nicht, denn das US-Finanzministerium legt drei Kriterien für Währungsmanipulation fest. Dazu zählen ein Leistungsbilanzüberschuss von über 2 Prozent des BIP und Devisenmarktinterventionen in den vergangenen 12 Monaten. Bereits seit Längerem steht China auf der Beobachtungsliste des US-Finanzministeriums.
UBS verteidigt China
Für Wang Tao, China-Chefökonomin der UBS, sind die jüngsten Vorwürfe und Drohungen aus den USA nicht besonders klug. In einem Meinungsartikel auf dem chinesischen Nachrichtenportal Caixin wirft sie den USA sogar vor, nicht wirklich an einer baldigen Beilegung des Handelsstreits interessiert zu sein. Stattdessen treiben sie China noch weiter davon weg, Zugeständnisse zu machen.
Die UBS-Ökonomin rechnet sogar damit, dass China die geplanten Handelsgespräche im September hinauszögern oder ganz absagen könnte. Zudem erwartet sie, dass die chinesische Zentralbank weiter einspringen wird, um eine stärkere Yuan-Abwertung zu verhindern.