Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist im Januar weiter in die Höhe geklettert – die Quote stieg von 3,5 Prozent auf 3,7 Prozent. Über das gesamte Jahr 2020 gesehen hatte die Quote im Durchschnitt 3,1 Prozent betragen, teilte Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag mit.
Die Arbeitslosenquote ist üblicherweise saisonalen Schwankungen unterworfen, weil es in den Wintermonaten etwa auf dem Bau, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie weniger Arbeit gibt. Die vom Seco um die saisonale Faktoren bereinigte Arbeitslosenquote verharrte im Januar bei 3,5 Prozent.
Insgesamt waren in der Schweiz im Januar 169'700 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das waren 6'200 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag die Zahl massiv höher, nämlich um 48'700 Personen.
77'200 mehr in Kurzarbeit
Die Coronakrise hat auf dem Arbeitsmarkt somit deutlich Spuren hinterlassen. Im Januar vor einem Jahr – also noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie – hatte die Arbeitslosenquote 2,6 Prozent betragen. Zudem sind viele von der Coronakrise betroffene Arbeitnehmende in der Kurzarbeit gelandet.
Die Kurzarbeit hat mit der zweiten Coronawelle und weiteren Betriebsschliessungen insbesondere im Detailhandel und in der Gastronomie zum Jahresende hin wieder an Bedeutung gewonnen. Offiziell liegen allerdings zur Kurzarbeit erst die Werte für den November vor. Damals waren laut den Angaben 296'600 Personen von der Kurzarbeit, 77'200 mehr als im Oktober.
Auch die Anzahl der von Kurzarbeit betroffenen Betriebe wuchs stark an. Sie erhöhte sich im November um 50 Prozent auf 34'300 Einheiten. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen ebenso deutlich auf 19 Millionen zu. Zum Vergleich: Im November 2019 waren nur 171 Betrieb in Kurzarbeit.
Stabile Jugendarbeitslosigkeit
Aufgeschlüsselt nach Alter stieg die Arbeitslosigkeit im Januar bei den Jugendlichen mit nur zusätzlich 72 als arbeitslos gemeldeten Personen am wenigsten stark. Die Quote bei den 15- bis 24-Jährigen blieb den auch zum Vormonat bei 3,4 Prozent stehen.
Bei den 25-49-Jährigen wuchs die Arbeitslosigkeit um 4,1 Prozent beziehungsweise um 4,135 Personen, bei den 50- bis 64-Jährigen nahm die Zahl der Arbeitslosen um 4,4 Prozent oder knapp 2'000 Personen zu. Die entsprechenden Arbeitslosenquoten liegen bei 3,9 und 3,5 Prozent.
Das Seco hat derweil im Januar insgesamt 261'500 Stellensuchende registriert, 1'180 mehr als im Vormonat. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 7'715 auf 32'900.
(sda – rap)