Am Mittwoch soll es so weit sein: Donald Trump will am 2. April sein grossangelegtes Zollpaket verkünden. Dem Tag widmet der US-Präsident sogar einen eigenen Namen: «Liberation Day», also der «Tag der Befreiung». Dann geht der Handelsstreit in die nächste Runde, Trump wird höchstwahrscheinlich neue Zölle verkünden.
Davor fürchtet sich auch die Schweizer Wirtschaft. Im März hat sich die Lage der kleinen und mittleren Industriebetriebe verschlechtert. Und der Blick in die Zukunft bleibt skeptisch. Eine Sonderumfrage von Raiffeisen zeigt: 60 Prozent der exportierenden KMU senken ihre Investitionen. Jeder fünfte Betrieb nimmt sogar deutlich weniger Geld in die Hand.
Inländische Firmen ebenfalls vorsichtig
Auch unter den ausschliesslich im Inland tätigen KMU zeigt sich eine Verunsicherung. Hier plant ein Drittel der Betriebe, mit weniger Investitionen auszukommen. Das zeigt, welche weitreichenden Konsequenzen der internationale Handelsstreit bereits jetzt schon hat. Wie gross die Folgen wirklich sind, weiss zurzeit niemand. «Es ist gut möglich, dass einige der angekündigten Strafzölle rasch wieder zurückgenommen werden», schreibt die Raiffeisen im Bericht. «Insgesamt ist aber mit deutlich höheren Handelsbarrieren als in den vergangenen Jahrzehnten zu rechnen.»
Trotzdem sehen nicht gleich alle Schweizer Firmen schwarz. 30 Prozent der befragten KMU wollen ihre Investitionen in Maschinen und Ausrüstungsgüter nämlich erhöhen. Allerdings unter der Voraussetzung, dass der Handelskrieg in den nächsten Wochen nicht komplett eskaliert.
Stimmung im März fiel
Allgemein hat sich die KMU-Geschäftslage im März im Vergleich zum Vormonat verschlechtert. Das zeigt der Einkaufsmanagerindex von Raiffeisen. Dazu befragt die Bank monatlich rund 200 Firmenkunden aus allen Branchen des verarbeitenden Gewerbes zu verschiedenen Aspekten ihrer Geschäftsaktivität. Der Index fiel von 49,9 Punkten im Februar auf 47,9. Alle Komponenten des Index notieren nun wieder unter 50 Punkten. Mit Werten von über 50 könnte man auf eine Expansion der Geschäftstätigkeit schliessen, Werte unter 50 stehen dagegen für einen Rückgang.
Wie sich die wirtschaftliche Situation weiter entwickelt, wird sich zeigen. Am Mittwoch sind auf jeden Fall viele Augen auf Trumps «Liberation Day» gerichtet.