Die Corona-Pandemie hat sich auf den Wohnungsmarkt ausgewirkt. Die Nachfrage und die Preise nach grösseren Wohnungen sind gestiegen.

Martin Tschirren, Direktor, Bundesamt für Wohnungswesen (BWO), berichtete am Point de Presse auf Fachebene, wie sich die Pandemie auf den Wohnungs- und Büromarkt auswirkt. So habe Wohnen einen höheren Stellenwert erhalten, da dort wegen der Pandemie mehr Zeit verbracht werde. Die Wohnung sei zum Dreh und Angelpunkt des Lebens geworden.

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Mehr Platz ist gefragt

Die Nachfrage nach grösseren Wohnungen sei spürbar höher, so Tschirren am Freitag. Wohnungen mit Balkon, Aussenbereich und einem Zimmer zusätzlich seien besonders gefragt. Ob die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf steige, werde sich weisen müssen, sagte Tschirren.

Bisher sei es nicht zu einer Landflucht im grossen Stil gekommen. In Zentren bleibe der Wohnraum knapp. Die Bautätigkeit sei durch die Pandemie nicht beeinträchtigt worden, pro Jahr entstünden nach wie vor rund 50'000 neue Wohnungen.

Wohneigentum wird zum Privileg

Die Nachfrage nach Wohneigentum beflügle die Preise, es sei im vergangenen Jahr zu einer Preissteigerung von drei bis vier Prozent gekommen - Wohneigentum werde für immer weniger Menschen erschwinglich, sagte Tschirren weiter.

Der Markt der Büroflächen sei träger, denn Verträge würden oft über fünf bis zehn Jahre abgeschlossen, sagte Tschirren. Die Nachfrage nach Büroflächen werde wohl stagnieren.

Das Büro der Zukunft: Eine Mischform

Eine radikale Homeoffice-Strategie sei indes nicht zu erwarten. Laut Tschirren werden sich Mischformen durchsetzen. Büros würden unter anderem als Identifikationsfaktor für Mitarbeitende beibehalten.

Selbst mehr Desk-Sharing bedeute nicht weniger Bürofläche, da es vermehrt Begegnungs- und Besprechungsfläche brauche. Anforderungen an Büroflächen würden steigen, so seien zentral gelegene Arbeitsplätze und Co-Working gefragt.

Zweiter Bericht zu den Geschäftsmieten

Die Geschäftsmieten-Thematik werde weiter beobachtet. In den kommenden Wochen werde dem Bundesrat ein zweiter Monitoringbericht zur Situation der Geschäftsmieten vorgelegt, sagte Tschirren. Es gehe darum, wie viele Einigungen bei den Geschäftsmieten gefunden worden seien und wie sich die Situation der Geschäftsmieten seit dem Herbst 2020 präsentiere, dies auch vor dem Hintergrund der Covid-Härtefallhilfen.

(sda/mbü)