So schnell kann es gehen. Eben noch blickten die Exportindustrie und die SNB besorgt auf den immer stärker werdenden Franken. Um den Jahreswechsel fiel der Euro zum ersten Mal unter 0.93 Franken. Doch seither geht es in die andere Richtung – zuletzt mit hohem Tempo, weil die SNB überraschend als erste grosse Zentralbank den Leitzins gesenkt hat – von 1,75 auf 1,5 Prozent. 

Dadurch nimmt der Zinsnachteil des Frankens noch mehr zu. Und so ist der Franken zum Euro auf den tiefsten Wert seit vergangenem Juni gefallen. Spiegelbildlich ist der Euro-Kurs in die Höhe geschossen, auf fast 0.98 Franken. Der Dollar kostet nun wieder 90 Rappen, 7 Prozent mehr als Anfang Jahr.

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In den meisten Ländern würde eine so schnelle Abwertung die Währungshüter nervös machen. Doch nicht in der Schweiz:

Erstens ist der Franken gemäss den gängigen Modellen immer noch eher teuer, er hat sich letztes Jahr auch real – also unter Berücksichtigung der Inflationsdifferenz – aufgewertet. Da kommt eine Abwertung gelegen. Vor allem die Exportindustrie kann etwas aufatmen.

Zweitens sind steigende Importpreise als Folge der Abwertung gut zu verkraften. Die Teuerung ist mit 1,2 Prozent ja recht bescheiden.

Der schwächere Franken hat also bisher fast nur Vorteile, abgesehen davon, dass Ferien im Ausland nun wieder teurer werden.

Und sollte der SNB die Abwertung zu weit gehen, könnte sie erneut Devisen verkaufen. Anders als viele Entwicklungs- oder Schwellenländer hat sie davon ja nicht zu wenig, sondern eher zu viel. Die Fremdwährungsreserven belaufen sich trotz Abbau im letzten Jahr immer noch auf 680 Milliarden Franken.