Was den Lohn angeht, sind die Frauen in der Schweiz immer noch stark im Nachteil. Laut Schweizerischem Gewerkschaftsbund (SGB) hat sich die Diskriminierung in den letzten Jahren sogar noch verstärkt. „So kann es nicht weiter gehen“, sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner.
"Geht es um den Lohn, ist es verheerend, eine Frau zu sein", so Rechsteiner: "Männer verdienen im Durchschnitt 6427 Franken, Frauen im Schnitt 3745 Franken pro Monat (2008 netto). Dies sind 41,7 Prozent weniger."
Rechsteiner führte die Ursachen für diesen enormen Unterschied auf: Frauen arbeiteten viel häufiger in Tieflohnbereichen als Männer. Rund drei Viertel der Tieflohnstellen seien von Frauen besetzt. In den Betrieben hätten die Männer tendenziell die bessere berufliche Stellung.
Frauen leisteten ebenfalls einen wesentlich grösseren Anteil als Männer an gesellschaftlich notwendiger, unbezahlter Arbeit. Entsprechend hätten sie geringere Pensen bei der Erwerbsarbeit.
Die Ungleichverteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit wirke sich insbesondere bei Trennung oder Scheidung sehr negativ aus.
"Und als ob dies alles nicht reichen würde, werden Frauen bei gleichwertiger Arbeit auch noch schlechter entlöhnt", sagte der SGB-Präsident. Die reine Lohndiskriminierung bei gleichwertiger Arbeit betrage rund zehn Prozent.
(laf/tno/sda)