Die Weltwirtschaft schwächelt seit Monaten, vor allem der Handelskrieg belastet die Wirtschaft. Ein weiterer Schock, der den Abschwung verschärfen könnte, sind die politischen Unruhen in Hongkong. Carmen Reinhart, Professorin an der Harvard University, bereitet dies grosse Sorgen. 

Denn was in Hongkong geschieht, dürfte sich sehr wahrscheinlich auf das Wachstum in China und ganz Asien auswirken – mit globalen Folgen. «Es könnte zum Wendepunkt kommen, der einen starken globalen Abschwung oder gar eine Rezession auslöst.»

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Wendepunkt für die globale Wirtschaft

Im schlimmsten Falle könnte es zu Kapitalflucht und einer Währungsabwertung in China kommen, doch selbst weniger dramatische Folgen könnten bereits einen solchen Wendepunkt für die Weltwirtschaft darstellen, sagt Reinhart in einem Interview auf «Bloomberg TV».

 

Reinhart – bekannt durch ihre mit Kenneth Rogoff verfasste Krisenanalyse «This Time is Different» – ist nicht die einzige, die vor der Krise in Hong Kong warnt. Zuvor hatte auch der Präsident der Federal Reserve Bank of Boston, Eric Rosengren, grosse Sorge geäussert. Denn die Krise könnte auf die weltweiten Märkte überschwappen, schliesslich sei Hong Kong ein wichtiges internationales Finanzzentrum.

Wirtschaftliche Folgen

Die seit fast drei Monaten andauernden Anti-Regierungsproteste belasten Hong Kongs Wirtschaft, die ohnehin schon unter der wirtschaftlichen Verlangsamung in China und dem Handelskrieg leidet. 

Weitere Zölle auf chinesische Importe im Wert von 300 Milliarden Dollar, welche US-Präsident Donald Trump angedroht hat, könnten Chinas Wirtschaftswachstum auf unter 6 Prozent drücken. Dies ergab eine «Bloomberg»-Umfrage unter Ökonomen. Es wäre das niedrigste Wachstum in China seit 1990.

(mlo)