Die britische Notenbank senkt angesichts der Coronavirus-Epidemie ihren Leitzins. Er werde von 0,75 auf 0,25 Prozent gesenkt, teilte die Bank of England am Mittwoch in London mit. Sie kündigte zugleich ein Massnahmepaket wegen der Virus-Krise an.
Zuvor hatten bereits andere Zentralbanken ihre Geldpolitik gelocktert, darunter die US-Notenbank Fed. Die Europäische Zentralbank entscheidet am Donnerstag über ihren Kurs.
Das Pfund geriet nach der Ankündigung unter Druck, konnte sich nach einem Absacker aber rasch wieder fangen. Gegenüber dem Dollar lag es gegen 9 Uhr dann sogar wieder minimst im Plus, gegenüber dem Franken leicht im Minus.
«Das ist gut so»
«Die Notenbanken springen jetzt zur Hilfe bei», kommentiert Thomas Gitzel, der Chefökonom der VP Bank: «Das ist gut so, zeigt es doch Handlungsbereitschaft. Allerdings kann derzeit die Geldpolitik nur bedingt helfen. Unternehmen, gerade auch kleine und mittlere Betriebe, brauchen Liquiditätszugang. Dies muss von den Staaten kommen. In Europa gibt es hier ein relativ dichtes Netz von staatlichen Förderbanken.»
Der Druck auf die Bank of England sei doch zu gross geworden, «um das Massnahmenpaket gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise erst auf der nächsten regulären Sitzung zu schnüren», meint Bastian Hepperle vom deutschen Bankhaus Lampe: «Nach der Not-Zinssenkung der Fed hat sie lange gewartet. Morgen dürfte die EZB ihr Paket vorstellen.»
(reuters/mbü)