Das World Economic Forum (WEF) wird einmal mehr zum Welttreffen der politisch und wirtschaftlich Mächtigen. Im Fokus stehen die drängenden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme der Welt, aber auch Gesundheits- und Umweltthemen.

Das WEF, das vom 22. bis 25. Januar in Davos mit 2500 Teilnehmern stattfindet, werde anders sein als im Vorjahr, sagte WEF-Gründer Klaus Schwab am Sitz der Organisation in Cologny GE. Letztes Mal hing der dunkle Schatten der Eurokrise über der Konferenz. «Dieses Mal wird sie nicht von einer einzigen Krise überschattet», so Schwab.

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Die hohe Staatsverschuldung bleibe aber Risiko für die Welt: «Es ist wie Rennen mit einem schweren Rucksack.» Verhaltener Optimismus und viele Unbekannte prägten nun das Geschehen. «Die Zuversicht scheint langsam zurückzukommen», sagte Schwab. Als Kernthema hat Schwab dem WEF nicht nur politische und wirtschaftliche Gespräche, sondern auch die Themen Gesundheit, Umwelt und Nachhaltigkeit gesetzt.

50 Staatschefs reisen an

Das WEF wird 50 Staats- und Regierungschefs beherbergen. Wie in früheren Jahren kommt der britische Premierminister David Cameron nach Davos. Angela Merkel, die in den vergangenen Jahren mehrfach in Davos gewesen war, nimmt dieses Jahr nicht teil. Dafür kommt Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble. Er trifft am WEF auf seinen britischen Kollegen George Osborne.

Aus Frankreich, das für viele Ökonomen ein wirtschaftliches Sorgenkind ist, kommt Finanzminister Pierre Moscovici. Italiens Regierungschef Enrico Letta – auch sein Land steckt nach wie vor in grossen Problemen – wird ebenfalls einen Auftritt haben.

Für die wirtschaftlich schnell wachsenden Länder ausserhalb Europas wird unter anderem die brasilianische Präsidentin Dilma Roussef sprechen. Auch die Präsidenten von Kolumbien und Mexiko sowie zahlreiche Politiker, Wirtschaftsführer und Experten anderen Schwellenländer werden dabei sein.

An der grössten Versammlung von Politik- und Wirtschaftsführern, Wissenschaftlern und Experten werden die Notenbanken gut vertreten sein, die nach wie vor eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung krisenhafter Tendenzen in der Wirtschaft spielen.

Nationalbankpräsident Thomas Jordan wird in Davos auf seine Kollegen aus Japan treffen. Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, wird von Ex-Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand und Klaus Schwab interviewt. Die Direktorin des Welt-Währungsfonds, Christina Lagarde, wird ebenfalls einen Auftritt in Davos haben.

Wichtige Gäste aus China

Schwab wird mehrere Gäste aus dem Nahen Osten begrüssen. Der israelische Präsident Shimon Peres kommt; dass Hassan Ruhani, Präsident des Iran, und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu teilnehmen, war schon vor der offiziellen Bekanntgabe der Teilnehmer durchgesickert. Mit von der Partie wird auch Königin Rania von Jordanien sein.

Nach Angaben von Klaus Schwab wird auch eine wichtige Führungsfigur aus China teilnehmen. Wer es ist, sagte der WEF-Gründer am Mittwoch nicht.

Für die Schweiz sei das hochkarätige Treffen sehr wichtig: «Davos ist die Visitenkarte der Schweiz», sagte Schwab. Das WEF kritisiert indessen auch von sich aus, dass einige Tourismusbetriebe den Ansturm auf Davos ausnutzten, um höhere Preise zu verlangen.

Eröffnet wird das WEF von Klaus Schwab zusammen mit Bundespräsident Didier Burkhalter. Aus Schweizer Grosskonzernen nehmen eine Reihe von Unternehmenslenkern von Banken, Pharma-Industrie oder Rückversicherung teil.

(awp/sda/me/sim)