Die Zahl ist spektakulär: Im Jahr 2008 druckte Simbabwe eine 100-Billionen-Note. Das ist eine Zahl mit 14 Nullen. Sie waren nötig, weil im afrikanischen Land eine Wirtschaftskrise und Rekordinflation herrschte: Die Preise stiegen offiziell um bis zu 231 Millionen Prozent. Brot ging für mehrere hundert Millionen Simbabwe-Dollar (Z$) über den Ladentisch.

2009 zog die Regierung die Notbremse und führte ausländisches Geld ein: Statt mit dem Simbabwe-Dollar zahlen Simbabwer seitdem mit dem US-Dollar und anderen Währungen. Nun soll der lokale Dollar ganz verschwinden: Bis Ende September will das Land die Währung einsammeln.  Für 250 Billionen Z$ gibt’s läppische fünf US-Dollar – oder noch weniger, wenn man ein Bankkonto besitzt.

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Keinen Sammelwert

Wird die Note nun wertvoll für Sammler? Nein, sagt Experte José Truyol von der Handelsfirma Erwin Dietrich. «Höchstens als Jux.» Für Sammler sei sie nicht interessant, es gebe schlicht viel zu viele. Das zeigt auch der Blick auf die Onlinebörse Ricardo.ch. Vier Noten aus Simbabwe mit gigantischem Nennwert kosten nur 29 Franken.

Höher im Kurs sind alte, rare Noten. Begehrt seine beispielsweise die Noten, welche der bekannte Künstler Hans Erni für die Schweizerische Nationalbank entworfen hat, sagt Experte Truyol. Die Serie existiert nur als Probedruck und kam nie in den Umlauf.

Die Preise steigen

Im Ausland zahlen Sammler enorme Summen für begehrte Stücke, etwa in Asien: Ein chinesischer Schein wechselte 2006 für 2,2 Millionen Dollar die Hand, schreibt das Walt Street Journal. Die Spitzenpreise für Schweizer Noten sind wesentlich tiefer: Für gewisse Noten werde bis zu zu 30'000 Franken bezahlt, schätzt Truyol. Doch auch in der Schweiz steigt das Preisniveau. Es gebe viele Sammler, und das Durchschnittalter sei tief.

(mbü)