Die Schweiz gehört zu den Ländern weltweit, in denen Geldwäsche noch immer ein grosses Thema ist. Im neuen Ranking des Basel Institute on Governance findet man sich im weltweiten Vergleich lediglich im hinteren Mittelfeld wieder. Die Schweiz landet auf Rang 88 von 149 untersuchten Ländern – hinter Malaysia und vor dem Senegal. Als wichtigster Grund gilt insbesondere die Grösse des Finanzplatzes. Am besten schneiden weltweit Finnland, Lithauen und Estland ab.
In den Index des Basel Institute on Governance fliessen unter anderem die Werte vom Schattenfinanzindex ein und Berichte des US-Aussenministeriums. Das Basler Institut untersucht jedes Jahr, wie anfällig die Länder rund um den Globus für Geldwäscherei und Terrorismus-Finanzierung sind. Je nach Risiko vergibt das Basler Institut Noten von 0 (kein Risiko) bis 10 (hohes Risiko).
«Mangel an Transparenz in der Parteienfinanzierung»
Demnach sticht die Schweiz im Vergleich zu anderen westlichen Staaten alles andere als positiv hervor. «Weitere Kriterien, die zu nur einem mittelmässigem Ergebnis der Schweiz in unserem Index führen, ist der Mangel an Transparenz in der Parteienfinanzierung», sagt Studienautor Selvan Lehmann.
Ob die Schweiz in Zukunft besser abschneidet, wird auch davon abhängen, ob die Finanzaufsicht künftig mit höherer Durchschlagskraft Geldwäschefälle verfolgen wird. Zudem spielt die Evaluierung der sogenannten Financial Action Task Force on Money Laundering (FATF), eine Untergruppe der Industrieländerorganisation OECD, eine gewichtige Rolle.
Worst Case: Schweiz könnte auf schwarzer Liste landen
Die letzte Evaluierung führten die Experten in der Schweiz im Frühjahr durch. Der entsprechende Bericht wird aktuell verfasst und im Oktober diskutiert. Der Druck aus Politik und Wirtschaft ist gross, dass die Schweiz gut abschneidet und im schlimmsten Fall eben nicht auf die schwarze Liste der FATF gerät.
Sehen Sie in der Bildergalerie oben, in welchen Länder weltweit das Geldwäsche-Risiko am grössten ist.