Walde Immobilien ist unter anderem im Grossraum Zürich tätig. Können sich dort nur noch Vermögende Wohnimmobilien leisten? Und wie lässt sich die Käuferschaft beschreiben?
Junge Leute oder Familien kommen heutzutage in Zentrumslagen von Zürich praktisch nur durch Erben oder mit finanzieller Unterstützung aus der Familie an eine eigene Wohnimmobilie. Der Metropolitanraum Zürich ist ein wirtschaftlicher Magnet. Die Wohnattraktivität und -qualität sind hoch und die Menschen sind somit bereit, einen entsprechenden Preis für ihre Wohnimmobilie zu bezahlen.
Wo findet der Mittelstand mit einem Haushaltseinkommen von maximal 200’000 Franken denn noch bezahlbares Wohneigentum?
Mit einem Einkommen von 200’000 Franken findet ein Haushalt im Zentrum von Zürich kaum ein Wohnobjekt. In der Agglomeration sind nach wie vor Eigentumswohnungen und auch Reihenhäuser erhältlich, die mit einem solchen Einkommen finanziert werden können – allerdings handelt es sich hier nicht unbedingt um neuwertige Immobilien oder solche mit gehobenem Ausbaustandard.
Wie werden sich die Preise für Wohnimmobilien entwickeln?
Die Nachfrage nach Wohneigentum bleibt im Grossraum Zürich sehr hoch. Dies äussert sich in weiter steigenden Eigenheimpreisen. Sämtliche Wohneigentumsindexe bestätigen diese Entwicklung. Die regionalen Unterschiede in der Preisentwicklung sind vorhanden, aber die Richtung zeigt in der Region Zürich in allen Segmenten nach oben.
1. Was kann und will ich mir leisten?
2. Was sind meine beziehungsweise unsere Bedürfnisse?
3. In kurzer Zeit möglichst viele Angebote prüfen
4. Angebote auf Preis und Qualität hin vergleichen
5. Verkäufer prüfen
6. Entscheiden
Welche Fehler gilt es unbedingt zu vermeiden?
1. Ungeduld und voreilige Entscheidungen
2. Finanzierung im Vorfeld nicht abgeklärt
3. Notwendige Investitionen zu wenig einkalkuliert
4. Unterlagen nicht gut genug studiert und/oder verstanden
Die Zinsen steigen. Was sind die Folgen im Immobilienmarkt? Und: Würde er nach einem raschen Zinsanstieg in Schieflage geraten?
Steigen die Zinsen, so resultiert eine geringere Nachfrage. Allerdings ist es im heutigen Marktumfeld schwierig zu beantworten, ob dem so ist.
Dass der Immobilienmarkt bei Eigenheimen in Schieflage kommt, scheint aufgrund der Finanzierungsauflagen eher unwahrscheinlich. Auch ist zu berücksichtigen, wie im Eigenheimsegment finanziert wurde. Ein grosser Teil der Eigenheime ist mit langfristigen Hypotheken und tiefen Zinssätzen finanziert.
Wird in der Schweiz genügend und auf intelligente Weise verdichtet?
Der Wille zur Verdichtung ist da und ergibt durchaus auch Sinn. An Zentrumslagen gibt es aber oft privatrechtliche Baubeschränkungen, die eine innere Verdichtung verunmöglichen. In anderen Fällen werden Umzonungen mit Einsprachen behindert oder blockiert. Es stellt sich generell die Frage, ob Baubeschränkungen oder Einsprachen von Einzelpersonen höher zu gewichten sind als das öffentliche Interesse am Verdichten. Es wird wohl zu diesem Thema einen Bundesgerichtsentscheid brauchen, damit Klarheit herrscht.
Nicolas Schnetzer beantwortete die Fragen schriftlich.
(mbü)
3 Kommentare
Die Mietpreise steigen speziell in Zürich weniger stark im Vergleich zu den Kaufpreisen. Zeigt dies, dass in Zürich oft spekulativ investiert wird? In sogenannten hedonischen Preisvergleichen werden Preise ähnlicher Objekte genannt. Diese Preise wollen dann jeweils ebenfalls erreicht werden, so werden die Preise hochgeschaukelt. Für das Bauen neuer Häuser in Zürich werden auch Leute aus anderen Kantonen beschäftigt, die nicht die gleich hohen Löhne haben wie Zürcher Handwerker. Die Häuser werden mal abgesehen von den Bodenpreisen relativ günstig gebaut, aber überteuert verkauft. Wer bekommt eigentlich dieses Geld?
Typischerweise wählt der Bauherr den günstigsten GU (Generalunternehmer) und dieser dann die günstigsten Handwerker. Das gesparte Geld bleibt somit beim Bauherr und dem GU. Die Handwerker müssen dann schauen, wie sie über die Runden kommen.
Herr Schnetzers gibt als Tipp für den Immobilienkauf den Ratschlag, den Verkäufer zu prüfen. Wie soll das gehen?