Zürich zählt seit Jahren zu den Städten mit den weltweit höchsten Immobilienpreisen. Gleich hinter Toronto und Frankfurt gehört die Schweizer Grossstadt zu den Städten mit dem grössten Risiko einer Preisblase.

In der Region Zürich sind die Eigenheimpreise seit Beginn der Pandemie um rund 20 Prozent gestiegen, wie Mathias Holzhey, der Leiter Swiss Real Estate, an einer Telefonkonferenz zur Präsentation des UBS Global Real Estate Bubble Index 2022, einer jährlich erstellten Studie des UBS Wealth Management, am Mittwoch erklärt.

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Insgesamt sei das Verhältnis von Kaufpreisen und Mieten aber aus dem Gleichgewicht geraten und der Markt befinde sich im Blasenrisikobereich.

Ein Preisrutsch ist nicht garantiert

Es müsse nun aber nicht unbedingt zu einer Preiskorrektur kommen, sagt Holzhey. Nach dem starken Zinsanstieg dürften die Kaufpreise zwar einem Realitätscheck unterworfen werden. Wegen des weiterhin starken Bevölkerungswachstums im starken Wirtschaftsraum Zürich könnten sich die Immobilienpreise auch graduell normalisieren.

Ähnlich präsentiert sich die Entwicklung in Genf, das auf Platz 15 der 25 von der Grossbank untersuchten Metropolen liegt und überbewertet sei. Die Preise hätten im Verhältnis zu den Mieten ebenfalls ein Niveau erreicht, das sich nicht mit den aktuellen Zinssätzen vereinbaren lasse.

Weltweit starkes Preiswachstum

Das Preiswachstum für Wohneigentum hat sich in den von der UBS untersuchten Städten von Mitte 2021 bis Mitte 2022 auf zehn Prozent beschleunigt, was der höchsten jährlichen Wachstumsrate seit 2007 entspricht, wie Ökonom Maciej Skoczek sagt. Dabei seien die Immobilienpreise mit Ausnahme von Paris, Hongkong und Stockholm in allen Städten gestiegen.

Neben Zürich gebe es auch in Toronto, Frankfurt, München, Hongkong, Vancouver, Amsterdam, Tel Aviv und Tokio klare Zeichen einer Preisblase. Die Wohnungsmärkte in Stockholm, Paris und Sydney blieben trotz leichter Abkühlung überbewertet.

Überbewertet sind neben Genf auch London, Madrid und Singapur sowie die fünf untersuchten Städte der USA. São Paulo, erstmals auf der Liste, sei ebenso wie Mailand, Warschau und Dubai fair bewertet.

Ende des Booms?

Durch die tiefen Zinsen seien die Eigenheimpreise in den Blasenrisikozonen in den letzten zehn Jahren fünf Mal schneller gestiegen als die realen Einkommen und Mieten, heisst es in der Studie.

Zudem hätten sich die Hypothekarzinsen im Schnitt aller analysierten Städte gegenüber ihrem Tiefststand Mitte 2021 nahezu verdoppelt. Nun schmälerten steigende Zinsen, Inflation und Vermögensverluste wegen der Turbulenzen an den Finanzmärkten die Kaufkraft und damit auch die Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum, sagt Holzhey.

Bei einer Verschlechterung der Wirtschaftslage und vor allem der Arbeitsmarktlage könnte es in den sehr hoch bewerteten Städten in den nächsten Quartalen zu Preiskorrekturen kommen, sagt Holzhey.

(sda/mbü)