Nicht lange ist es her, da waren freie Wohnungen in der Schweiz im Überfluss vorhanden. Besonders im Mittelland, in Kantonen wie Bern, Solothurn und Aargau, standen zahlreiche Objekte leer. Investorinnen und Investoren bauten viele Mehrfamilienhäuser, was die lokalen Immobilienmärkte in Schieflage brachte.
Diese Zeiten sind nun vorbei. Es ist schwieriger geworden, eine freie Wohnung zu finden. Nächstes Jahr wird in vielen Kantonen das Angebot knapp, wie die Prognose des Immobilienberatungsunternehmens Wüest Partner zeigt. In Zürich, Genf und Luzern sind Wohnungen besonders rar.
Wegen des knappen Angebots werden die Mieten im freien Markt bereits in diesem Jahr deutlich steigen. Freie Wohnungen sind rar, weil die Nachfrage steigt und gleichzeitig das Angebot abnimmt. Derzeit wandern wieder mehr Menschen ein, und mehr Personen suchen hierzulande Schutz – allein aus der Ukraine sind über 60'000 Flüchtlinge gekommen. Die Nachfrage nimmt zu, weil immer mehr Menschen alleine leben und eine eigene Adresse suchen. Das Angebot sinkt, weil nicht mehr so viele neue Mehrfamilienhäuser entstehen.
Die Wohnungsknappheit dürfte nicht so schnell enden – im Gegenteil: Nach Einschätzung der Bank Raiffeisen droht der Schweiz auf mittlere Sicht gar eine Wohnungsnot.
(mbü)