Der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt hat sich im August etwas deutlicher als erwartet abgeschwächt. Es entstanden 130'000 neue Jobs, wie die Regierung in Washington am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten ein grösseres Plus von 158'000 vorhergesagt.
Zugleich wurde die Stellenzahl für Juli leicht auf 159'000 von 164'000 nach unten revidiert. Einer Faustregel zufolge gilt ein Stellenaufbau von 100'000 im Monat als ausreichend, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten. Die Arbeitslosenquote verharrte im August bei 3,7 Prozent.
In den nächsten Monaten «weniger zu feiern»
«Der Job-Motor läuft, wenn auch etwas langsamer», kommentierte Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe. Die Auswirkungen des Handelsstreits dürften demnächst über die Industrie hinaus auch in anderen Branchen sichtbar werden. Nach den vielen positiven Schlagzeilen zum Arbeitsmarkt werde es in den kommenden Monaten wohl «weniger zu feiern» geben.
Die weltgrösste Volkswirtschaft hat im Sog des internationalen Handelskonflikts bereits deutlich an Schwung verloren. Die US-Notenbank (Fed), die Vollbeschäftigung und stabile Preise fördern soll, dürfte sich Ökonomen zufolge auf ihrer nächsten Sitzung am 18. September mit einer weiteren Zinssenkung gegen den Abschwung stemmen.
Zuletzt hatte die Fed Ende Juli den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen Viertelpunkt auf die Spanne von 2,0 bis 2,25 Prozent gekappt.
(reuters/gku)