Die Anästhesieärztin Natalie Urwyler verlangt vom Inselspital Bern 5 Millionen Franken, weil ihr gekündigt wurde. «Ich will, dass eine verhinderte Frauenkarriere ein Preisschild erhält», sagt sie in der «NZZ am Sonntag». Der Fall geht zurück aufs Jahr 2014. Damals kündigte das Inselspital Urwyler, nachdem sie sich diese für bessere Arbeitsbedingungen für Mütter und Frauen eingesetzt hatte.

Das Berner Obergericht verurteilte diese Entlassung als Rachekündigung. Dennoch liess das Unispital die Frau nicht mehr bei sich arbeiten. «Sie haben meine Karriere ruiniert», sagt sie. Nun hat Urwyler ausgerechnet, dass ihr deswegen bis zum Lebensende 5 Millionen Franken entgingen. Diesen Betrag fordert sie ein.

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Bekommt sie recht, hätte das Signalwirkung für die Gleichstellungspolitik. Das Inselspital bestreitet die Vorwürfe. Recherchen der «NZZ am Sonntag» zeigen, dass der Fall Urwyler bei weitem kein Einzelfall ist: Mehrere Ärztinnen aus verschiedenen Spitälern berichten von ähnlichen Erfahrungen. «Fast jede Woche berate ich eine Ärztin, die am beruflichen Aufstieg gehindert oder lohnmässig diskriminiert wird», sagt Sibyl Schädeli. Sie hat sich als Coach auf Frauenkarrieren spezialisiert.

(me)