Die Zinssätze für Hypotheken sind nach den rekordtiefen Werten im vergangenen Sommer wieder leicht angestiegen. Ende 2019 lag das allgemeine Zinsniveau aber laut Moneypark immer noch klar unter dem Stand von Anfang 2019. Für das laufenden Jahr wird mit marginal höheren Zinsen gerechnet.
Das Jahr 2019 war geprägt von rekordtiefen Hypothekarzinsen. Im vergangenen Sommer lagen die Richtsätze zehnjähriger Festhypotheken laut Moneypark nur noch knapp über 1 Prozent. Mittlerweile habe sich die Weltkonjunktur aber wieder etwas entspannt und die Hypothekarzinsen hätten sich von ihren Rekordtiefs gelöst, heisst es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung.
Zu diesem Schluss kommt auch der Vergleichsdienst Comparis. Gemäss dem gestern Montag publizierten Hypothekenbarometer sind die Richtzinsen für zehnjährige Festhypotheken im Schlussquartal 2019 auf 1,09 Prozent geklettert. Das ist laut Comparis etwas mehr als zum Ende des dritten Quartals 2019, als der Durchschnittswert 1,05 Prozent betrug.
Die Zahlen von Moneypark sprechen eine ähnliche Sprache: Zum Jahresende 2019 beziffern sie den durchschnittlichen Richtsatz im Markt für eine über zehn Jahre laufenden Festhypothek auf 1,2 Prozent gegenüber 1,5 Prozent vor Jahresfrist.
Leichter Anstieg erwartet
Einig sind sich die beiden Studien auch mit Blick auf das neue Jahr. Der jüngst etablierte Trend zu leicht steigenden Hypothekarzinsen dürfte sich gemäss den Experten auch im neuen Jahr fortsetzen. Comparis geht davon aus, dass die anhaltenden Negativzinsen zudem längerfristig eine Trendwende einläuten könnten, da die Tiefzinspolitik Druck auf die Spareinlagen ausübe, was wiederum zu weniger Kapital zur Refinanzierung von Hypothekargeschäften führe.
Bei Moneypark geht man von einer weiteren Beruhigung der Weltwirtschaft und damit ebenfalls von marginal höheren Zinsen am langen Ende aus. Zudem rechnet der Hypothekenberater damit, dass 2020 die Beliebtheit von sehr langfristigen Festhypotheken weiter zunimmt. Begründet wird dies einerseits mit den historisch tiefen Zinsen und andererseits mit der flachen Zinskurve.
Konkret gehen die Moneypark-Experten von einem Zinsband für 10-jährige Festhypotheken zwischen 1,2 und 1,4 Prozent bis Ende Dezember 2020 aus. Für Festhypotheken mit einer Laufzeit von zwei Jahren beträgt das Prognoseband 0,95 bis 1,1 Prozent.
Die Angaben zu den Zinssätzen des Hypothekenbarometers von Comparis basieren den Angaben nach auf den Richtzinssätzen von über 50 Kreditinstituten. Moneypark errechnet den Richtsatz aus dem Durchschnitt der publizierten Sätze von über 100 Banken, Versicherungen und Pensionskassen.
(awp/tdr)