Die Genfer Staatsanwaltschaft lässt Konten im Wert von über einer Milliarde Dollar des Houstoner Software-Tycoons Robert Brockman einfrieren. Er wird von den USA wegen angeblicher Steuerhinterziehung und Geldwäsche gesucht. Welche Banken die Konten hielten, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft nicht.
Brockman wurde im Oktober von der US-Bundesstaatsanwaltschaft angeklagt, weil er angeblich ein Netzwerk geheimer Firmen in der Karibik nutze, um Steuern auf Investitionseinkommen in Höhe von 2 Milliarden Dollar zu hinterziehen. Es ist möglicherweise die grösste Anklage dieser Art in der Geschichte der USA ist.
Brockman wird beschuldigt, einen auf den Bermudas ansässigen Familien-Wohltätigkeitsfonds und andere Offshore-Firmen benutzt zu haben, um Vermögen vor der amerikanischen Steuerbehörde zu verbergen. In den USA zahlte er keine Steuern. Er wurde auch wegen Geldwäsche und anderer Verbrechen angeklagt.
Der Fall ist «die bisher grösste Steueranklage gegen eine Einzelperson in den Vereinigten Staaten», sagte David Anderson, der US-Staatsanwalt in San Francisco vergangenen Monat.
Vermögen auf Mirabaud-Konto
Laut dem Online-Portal «Gotham City», das zuerst über das Einfrieren des Vermögens berichtete, sind rund 950 Millionen Dollar bei der Bank Mirabaud & Cie deponiert.
Laut Anklageschrift wies Brockman eine «Einzelperson» an, 2010 ein Konto für ihn bei Mirabaud in Genf zu eröffnen. Das 42-seitige Dokument enthält weitere Hinweise auf Überweisungen in und aus drei Mirabaud-Konten, die Brockman angeblich kontrollierte.
Ein Sprecher von Mirabaud lehnte einen Kommentar ab.
(blomberg/mlo)