Die Schweizer Zinslandschaft ist im Winterschlaf. Diesen Eindruck vermittelt die Entwicklung der Hypothekarzinsen in den vergangenen Wochen. Und daran dürfte sich wohl auch nichts ändern.

Die Hypothekarzinsen sind im ersten Halbjahr eingebrochen und haben im August einen historischen Tiefpunkt erreicht. Ab September haben sich die Zinssätze bis Mitte November wieder leicht erholt und sie bewegen sich nun seit rund einem Monat seitwärts, wie der Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch am Dienstag mitteilt.

Aktuell sind die Zinsen leicht höher als im August, sie befinden sie aber weiterhin auf tiefem Niveau. Am 16. Dezember 2019 notierten fünfjährige Hypothekarzinssätze bei durchschnittlich 0,96 Prozent und zehnjährige bei 1,10 Prozent.

Im Laufe des Jahres habe sich die Zinsdifferenz zwischen den günstigsten und teuersten Anbietern kaum verändert. Die Zinsdifferenz betrage derzeit 0,64 Prozentpunkte bei fünfjährigen Festhypotheken und 0,57 Prozentpunkte bei Zehnjährigen. Damit bleibe das absolute Sparpotenzial am Schweizer Hypothekenmarkt ähnlich gross wie zu Beginn des Jahres. Ein Vergleich lohne sich weiterhin.

Verflachung der Zinskurve

Die Zinsstrukturkurve hat sich seit Jahresbeginn deutlich verflacht, wie Moneyland weiter schreibt. Während die Zinssätze für Libor-Hypotheken und Festhypotheken mit einer Laufzeit von 2 Jahren seit Jahresbeginn nur um 0,01 beziehungsweise 0,05 Prozentpunkte gefallen sind, sind zehnjährige Festhypotheken dagegen um markante 0,37 Prozentpunkte gesunken.

Von der «Verflachung der Zinskurve» spricht man, wenn sich die Zinsen der langfristigen Hypotheken denjenigen für kurze Laufzeiten angleichen oder umgekehrt. «Die Verflachung der Zinskurve deutet darauf hin, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer von weiterhin tiefen oder gar fallenden Zinsen ausgeht», sagt Moneyland-Analyst Felix Oeschger. Hypotheken dürften damit also bis auf Weiteres sehr günstig bleiben.

Der Hypotheken-Index von Moneyland basiert auf den Hypotheken-Richtzinsen, die Moneyland.ch jeden Tag zweimal automatisch erhebt. Insgesamt werden mehr als 110 Festhypotheken, variable Hypotheken und Libor-Hypotheken indexiert.

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(awp/gku)