Die Inflation in der Euro-Zone bleibt wegen günstigerer Energie weit entfernt von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Verbraucherpreise zogen im August erneut nur um 1,0 Prozent zum Vorjahresmonat an, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch eine frühere Schätzung bestätigte.
Die Teuerungsrate verharrt damit auf dem niedrigsten Niveau seit November 2016. Die EZB peilt mittelfristig Werte von knapp zwei Prozent an, verfehlt diese Marke aber schon seit Jahren.
Da sich dies nach Prognosen der EZB-Ökonomen bis 2021 nicht ändern dürfte, hat die Notenbank vergangene Woche ihre Nullzinspolitik beibehalten, Strafzinsen für Bankeinlagen erhöht und die Wiederaufnahme von Anleihenkäufen beschlossen.
Solange die Inflation nicht dem Ziel entspreche, würden die Zinsen nicht angehoben, sagte EZB-Vizepräsident Luis De Guindos in Madrid. Den Währungshütern machen neben der schwachen Inflation der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die eingetrübten Konjunkturaussichten zu schaffen. Die Unternehmen sind zudem wegen des nahenden Brexit verunsichert.
Energie verbilligte sich im August im Schnitt um 0,6 Prozent. Noch im Juli waren die Energiepreise um 0,5 Prozent gestiegen. Dienstleistungen verteuerten sich dagegen mit 1,3 Prozent überdurchschnittlich. Die Preise für unverarbeitete Lebensmittel zogen sogar um 2,5 Prozent an.
(reuters/mlo)