Die Schweizerische Nationalbank belässt den Leitzins und den Zins auf Sichtguthaben bei
−0,75 Prozent. Man sei auch weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, so die Mitteilung zur geldpolitischen Frühjahrs-Lagebeurteilung.
Die Nationalbank will ausserdem dem Bankensystem «nach wie vor grosszügig Liquidität zur Verfügung» stellen. Damit wirke man dem Aufwertungsdruck auf den Franken entgegen und trage zu einer angemessenen Geld-Versorgung der Wirtschaft bei.
Höhere Inflation erwartet
Die neue Inflationsprognose der SNB liegt für dieses und nächstes Jahr höher als im Dezember. Dies vor allem wegen der höheren Erdölpreise und dem schwächeren Franken. Für den Horizont ab zwei Jahren ist die Inflationsprognose gegenüber jener von Dezember allerdings fast unverändert. Für 2021 erwartet die SNB eine Teuerung von 0,2 Prozent; für 2022 liegt die erwartetete Inflationsrate bei 0,4 Prozent; und für 2023 sind es 0,5 Prozent.
Das Basisszenario der SNB für die Weltwirtschaft geht davon aus, dass die Lockdown-Massnahmen im Verlauf des Frühlings schrittweise gelockert werden. Daher dürfte die Erholung ab dem zweiten Quartal wieder an Schwung gewinnen. Dabei – so die SNB-Mitteilung – sollten die geld- und fiskalpolitischen Massnahmen eine wichtige Stütze bilden. Allerdings würden die globalen Produktionskapazitäten noch längere Zeit unterausgelastet bleiben.
- Zur geldpolitischen Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank, 25. März 2021.
In der Schweiz erwartet die SNB für das erste Quartal 2021 einen erneuten Rückgang. Dabei hinterlasse die zweite Pandemiewelle auch am Arbeitsmarkt Spuren. Die weitere Entwicklung hänge massgeblich davon ab, «ob es erneute Pandemiewellen gibt und welche Massnahmen gegen sie ergriffen werden». Das Basisszenario der SNB geht davon aus, dass die Eindämmungsmassnahmen in der Schweiz in den nächsten Monaten weiter gelockert werden.
Insgesamt rechnet die Nationalbank für 2021 unverändert mit einem BIP-Wachstum von 2,5 bis 3 Prozent.
Im Liegenschaften-Bereich sichtet die SNB weiterhin Gefahren: «Die Hypothekarkredite und Wohnliegenschaftspreise sind in den letzten Quartalen weiter angestiegen. Entsprechend bleibt die Verwundbarkeit dieser Märkte bestehen und stellt weiterhin ein Risiko für die Finanzstabilität dar.»
(rap)