Von Apple wird bei der Entwicklerkonferenz WWDC am Montag (ab 19.00 MESZ) ein Vorstoss bei Künstlicher Intelligenz erwartet. Laut Medienberichten soll neben Funktionen aus eigener Entwicklung auch Technologie des ChatGPT-Erfinders OpenAI zum Einsatz kommen.
 

Zu den Neuerungen könne unter anderem die Möglichkeit gehören, neue Emojis beim Tippen eines Textes von KI erstellen zu lassen, schrieb der Finanzdienst Bloomberg. «Es wird eine grosse Sache», sagte Konzernchef Tim Cook zu den WWDC-Plänen am Sonntag bei einem Treffen mit jungen Programmierern.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Bei der hauseigenen WWDC-Konferenz am Sitz der Firma im kalifornischen Cupertino gibt der iPhone-Konzern traditionell einen Ausblick auf Software und Funktionen, die ab Herbst mit neuen Geräte-Generationen eingeführt werden. Diesmal gilt als sicher, dass Künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle spielen wird.

Verpasste Nachrichten zusammenfassen

Bloomberg zufolge soll es unter anderem eine KI-Funktion geben, die den Inhalt verpasster Nachrichten oder E-Mails zusammenfassen kann. Das wäre zum Beispiel nützlich, wenn man einige Zeit nicht auf das Smartphone geschaut hat. Auch soll das iPhone Antworten für die Nutzer vorformulieren können, wie es unter Berufung auf informierte Personen hiess.

Apples Sprachassistentin Siri, die im Vergleich zu Chatbots wie ChatGPT inzwischen eher schlicht wirkt, werde ebenfalls dank KI mehr Aufgaben als bisher übernehmen, schrieb Bloomberg. So werde man etwa per Sprachbefehl E-Mails löschen und Fotos bearbeiten können.

Wohl neuere iPhones nötig

In den vergangenen Wochen hatten auch Google und Microsoft bei ihren Entwicklerkonferenzen besonderen Wert darauf gelegt, den Fokus auf KI-Funktionen zu lenken. Microsoft sicherte sich durch einen milliardenschweren Pakt bereits weitreichenden Zugang zu Technologie von OpenAI. Google ergänzt Suchergebnisse in den USA teilweise mit KI-Zusammenfassungen - zu Beginn produzierte die Software allerdings einige Patzer wie die Empfehlung, einen kleinen Stein pro Tag zu essen. Apple beschränkt den Einsatz von KI in seinen Geräten bislang grösstenteils auf einzelne Funktionen wie die Verbesserung von Fotos und Videos.

Eine wichtige Frage wird sein, ab welcher iPhone-Generation die einzelnen KI-Funktionen nutzbar sein werden. Bloomberg zufolge wird man für viele davon eines der diesjährigen Modelle oder mindestens ein iPhone 15 Pro von 2023 brauchen. Erweisen sich die KI-Neuerungen als populär, könnte dies beschleunigte Upgrades von Kunden zu neuen Geräten auslösen. Das iPhone ist mit Abstand das wichtigste Produkt von Apple. Es bringt mehr als die Hälfte der Erlöse ein - und treibt auch das Geschäft mit Apps und Abos an.

(sda/dob)